Nationalpark Los Glaciares – ein UNESCO Weltnaturerbe

Der etwa 5000 km² große Nationalpark Los Glaciares liegt im argentinischen Teil von Patagonien in der Provinz Santa Cruz. Er wurde 1937 als zweitgrößter Nationalpark Argentiniens gegründet und besteht in den Grenzen, wie wir sie heute kennen, seit 1971. Der bekannteste Nationalpark im Süden Argentiniens gilt weltweit als einzigartig. International bezeichnet man seine Gletscherlandschaft als Wunder der Natur. Seit 1981 gehört der Nationalpark Los Glaciares zum UNESCO Weltnaturerbe. Eine ähnliche Landschaft wie hier findet sich ansonsten nur in der Antarktis und Grönland. Rund 30 Prozent des Parks sind vereist. Aber nicht nur die unbeschreibliche Gletscherwelt lohnt einen Besuch des Los Glaciares.

Der beeindruckende Perito Moreno Gletscher im Nationalpark Los Glaciares

Der beeindruckende Perito Moreno Gletscher im Nationalpark Los Glaciares

Die Anreise zum Nationalpark Los Glaciares

Die Deutsche Lufthansa bietet von Frankfurt Main einen Direktflug nach Buenos Aires, ab Zürich gibt es eine direkt Verbindung mit der Edelweiss Air. Diverse weitere Airlines fliegen mit einem oder zwei Zwischenstopps in die argentinische Hauptstadt. Von Buenos Aires, aber auch von Rio Gallegos, San Carlos de Bariloche und einigen kleinen Flughäfen können Sie einen Inlandflug nach El Calafate nehmen. Von der Kleinstadt reisen Sie mit dem Mietwagen oder einem der regelmäßig fahrenden Busse weiter zum 220 Kilometer entfernten Nationalpark Los Glaciares. Möchten Sie selbst fahren, sollten Sie unbedingt ein geländegängiges Fahrzeug mieten, denn die Strecke zum Park besteht vor allem aus Schotterpisten. Geführte Ausflüge kann man im gecharterten Bus oder Minibus unternehmen und auch Taxis bringen Sie zum Park.

Unterwegs im Nationalpark Los Glaciares

Unterwegs im Nationalpark Los Glaciares

Wo übernachten bei einem Parkbesuch?

In den Kleinstädten Chaltén und Calafate gibt es eine große Auswahl an Hotels und Herbergen, aber auch direkt in der wunderschönen Natur des Parks können Sie Unterkünfte finden. Einzigartig ist der Hotel- und Hüttenkomplex, der sich in unmittelbarer Nähe des Perito-Moreno-Gletschers befindet. Wenn Sie lieber im Zelt übernachten möchten, müssen Sie wissen, dass freies Campen im gesamten Park verboten ist. Beim Perito-Moreno gibt es kein Campinggelände. Besonders empfehlenswert ist der offizielle Campingplatz am Ufer des Lago Roca. Er bietet die nötige Infrastruktur und sogar die Möglichkeit, im Sommer im See zu schwimmen. Neben Restaurants in den beiden genannten Städten gibt es lediglich einen kleinen Kiosk. Die Kosten sind allgemein etwas höher als Sie es ansonsten von Reisen in Argentinien gewohnt sind. Am besten packen Sie ausreichend Picknick und Getränke in den Rucksack.

El Calafate

El Calafate

El Calafate – das Städtchen im Nationalpark

Wenn Sie sich ein Zimmer in El Calafate nehmen, erreichen Sie viele Sehenswürdigkeiten und Highlights des Parks zu Fuß, auf dem Rücken eines Pferdes oder mit dem Mountainbike. Vor allem für Backpacker ist die Nähe zur chilenischen Grenze interessant. Das Nachbarland kann mit einem Boot erreicht werden. Da der Fahrplan immer wieder ändert, informieren Sie sich darüber bitte vor Ort.

Ein wichtiger Hinweis zur Sicherheit!

Wenn Sie den Nationalpark Los Glaciares auf eigene Faust besuchen möchten, müssen Sie sich unbedingt an die offiziell vorgegebenen Wege halten. Gehen Sie niemals zu nahe an die Gletscherwände heran, denn die sich immer mal wieder ablösenden Eisbrocken können die Größe eines Hochhauses aufweisen. Das heißt: Leichtsinn kann hier lebensgefährlich sein!

Einzigartige Highlights im Nationalpark Los Glaciares

  • Perito-Moreno-Gletscher: Er ist ein Wahrzeichen Argentiniens und eine der größten Touristenattraktionen des ganzen Landes. Auf Fotografien ist oft seine im Lago Argentino endende Gletscherzunge, die den See aufstaut und periodisch entleert, zu sehen. Nur wenige Touristen werden dieses Spektakel live erleben können, denn es tritt nur alle vier bis zehn Jahre auf. Nach zwei, drei Tagen ist es jeweils schon wieder vorbei.
  • Uppsala-Gletscher: Der größte Gletscher im Nationalpark kann auf geführten Bootstouren besichtigt werden. Aus Sicherheitsgründen werden Sie möglicherweise nur aus der Ferne einen Blick auf ihn werfen können und das lohnt sich: Die Landschaft erinnert an die Antarktis.
  • Beim Lago Roca geht es etwas ruhiger zu und her. Von hier aus können Sie den Aussichtsberg Cerro de los Cristalles besteigen oder mehrtägige Wanderungen unternehmen.
  • Cerro Fitz Roy: Kletterer zieht der höchste Gipfel des Los Glaciares magisch an. Sie kommen aus der ganzen Welt, fasziniert von seiner charakteristischen, spitzen Form. In der Umgebung lassen sich fantastische Trekkingtouren unternehmen.
Wanderung zum Fitz Roy

Wanderung zum Fitz Roy

Durch die Nähe zum Nachbarland Chile können Ausflüge in den chilenischen Nationalpark Torres del Paine gebucht werden. Dort erwarten Sie zwar nicht ganz so gewaltige Gletscher, aber ungewöhnliche Felsformationen und imposante Berggipfel.

Die beste Reisezeit für den argentinischen Süden

Im argentinischen Sommer, der von Dezember bis Februar reicht, werden pro Tag ca. 15 Sonnenstunden gezählt und die maximale Temperatur liegt bei 22 Grad. Nachts kühlt es deutlich ab und dann wölbt sich ein unbeschreiblich schöner Sternenhimmel über den Naturpark. Der Sommer gilt als Hauptreisezeit, jetzt sind viele Besucher im Nationalpark anzutreffen. Ruhiger wird es in der Nebensaison:

Im Frühling, das heißt im Oktober und November blühen unzählige Blumen. Die Natur erwacht und bietet ein herrliches Naturschauspiel. In den Herbstmonaten März und April treibt es Patagonien richtig bunt, eine zauberhafte Farbenpracht erwarte Sie in dieser Zeit.

Wanderpfad im nationalpark Los Glaciares

Wanderpfad im nationalpark Los Glaciares

Von Juni bis August ist Winter und viele Regionen und Wanderwege müssen aufgrund kräftiger Schneefällen gesperrt werden. Für Schneeschuhtouren und Skiurlaub ist jetzt eine gute Zeit.

Die Pflanzen- und Tierwelt im größten argentinischen Nationalpark

Im subantarktischem Wald finden überraschend viele Tiere einen idealen Lebensraum. Hier herrscht nicht solch dichter Regenwald, wie auf der chilenischen Seite. Aber die Vegetation ist grüner, als sonst in der Steppe üblich. Ideal also für Lamas, Pumas, Steppenfüchse und den bedrohten Kleinhirsch Huemul. Zudem wurden über eintausend verschiedene Vogelarten gezählt. Während Sie einige wahrscheinlich nicht zu Gesicht bekommen, stehen die Chancen gut, den Andenkondor, Schwarzhalsschwäne, Adler, Nandus und den großen Chilenischen Flamingo zu sehen.

Leben gab es in diesem Gebiet übrigens schon in der prähistorischen Zeit, denn Funde erzählen von den Vorfahren der Patagonier, die als Jäger und Sammler lebten.

Eintritt und Gebühren im Nationalpark Los Glaciares

Möchten Sie von El Chalten im Norden in den Park gelangen, fallen keine Gebühren an. Wer Gletschertouren unternehmen möchte oder zur Laguna Toro wandern will, muss sich allerdings kostenfrei registrieren.

Auf dem Weg nach El Chalten

Auf dem Weg nach El Chalten

Im Süden wird ein Eintrittspreis verlangt, der jedoch nicht einheitlich ist, sondern davon abhängt, ob eine Person ihren festen Wohnsitz in Argentinien hat oder aus dem Ausland kommt. Rechnen Sie als Europäer mit ca. 20 Euro. Minderjährige und Rentner haben freien Eintritt. Die Öffnungszeiten werden der Jahreszeit angepasst. In der Hochsaison ist der Nationalpark Los Glaciares von 8.00 Uhr bis 21.00 Uhr geöffnet.