Nationalpark Feuerland – Tierra del Fuego – der südlichste Nationalpark Argentiniens

Übersetzt heißt Nationalpark Feuerland auch Nationalpark Tierra del Fuego. Das 630 km² große Gebiet ist der südlichste Nationalpark Argentiniens und liegt im südöstlichen Teil der Insel Feuerland. Gegründet wurde der Tierra del Fuego 1960, um die südlichsten subantarktischen Wälder zu schützen.

Feuerland - Tierra del Fuego

Feuerland – Tierra del Fuego

Die Anreise zum Nationalpark Feuerland

Die gerade mal 12 Kilometer entfernte Stadt Ushuaia wird zwar nicht direkt von Europa aus angeflogen, sie ist aber mit verschiedenen Airlines und einem oder mehreren Zwischenstopps gut von Deutschland aus erreichbar. Es lohnt sich, die verschiedenen Flugverbindungen genau zu vergleichen.

Für die Weiterreise von Ushuaia zum Nationalpark Feuerland gibt es zahlreiche Möglichkeiten:

  • Die preiswerteste Option ist die Miete eines Mountainbikes. Einige Hotels bieten diese an. Sie können allerdings im Park viele Strecken nicht mit dem Fahrrad zurücklegen und sollten es deshalb entweder beim Besucherzentrum oder bei der Administration des Campingplatzes sicher unterstellen.
  • Stündlich verkehren Kleinbusse, die aber unterwegs nicht halten, sodass ein Zusteigen außerhalb der offiziellen Haltestellen nicht möglich ist.
  • Taxis sind relativ kostspielig, da die Rückfahrt mit bezahlt werden muss. Am besten teilen Sie sich die Taxifahrt mit mehreren Personen.
  • Ein Mietwagen ist allgemein eine gute Option, da Sie unabhängig von Fahrplänen und Strecken sind.
  • Eine sehr schöne Alternative bietet die Schmalspurbahn Tren del Fin del Mundo. Die Bahn startet dreimal täglich westlich von Ushuaia und endet im Tierra del Fuego. Die Fahrt führt durch einen Teil des Nationalparks, in welchen nur wenige Besucher kommen und stoppt zwischendrin kurz, damit die Fahrgäste die Tierwelt beobachten können.
  • Wenn Sie sich lieber einer geführten Tour anschließen möchten, buchen Sie diese in verschiedenen Reisebüros vor Ort.
Feuerland - das Ende der Welt

Feuerland – das Ende der Welt

Gut zu wissen: Im Nationalpark verkehren einige private Busse, mit denen Sie alle wichtigen Sehenswürdigkeiten erreichen können.

Unterkünfte im Nationalpark Feuerland

Wenn Sie direkt im Nationalpark übernachten möchten, dann stehen Ihnen vier Campingplätze zur Verfügung: Der Bahia Ensenada, der Lao Roca, der Rio Pipo und der Rio Lapataia. Letztgenannter verfügt als einziger über Duschen, Toiletten sind auf allen Campingplätzen vorhanden. Der Zeltplatz Rio Lapataia, bietet die Möglichkeit, die im Besucherzentrum vorhandenen sanitären Anlagen zu benutzen.

In der Stadt Ushuaia sowie deren Außenbezirken finden Sie Hotels, Herbergen und Ferienkomplexe in verschiedenen Preisklassen.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten im Nationalpark Feuerland

Der Park ist reich an Sehenswürdigkeiten und Attraktionen. Sein größter Pluspunkt ist ganz klar die wundervolle Natur. Durch diese ziehen sich besonders im südlichen Park viele Wanderpfade und Spazierwege:

  • Gerade mal 600 Meter lang ist der Weg auf einem Inselchen im Reio Lapataia, welchen Sie gut vom Besucherzentrum aus erreichen. Hier finden Sie wunderschöne, felsige Uferlandschaften und können unzählige Vögel beobachten.
  • Der Senda Cerro del Guanaco führt auf den gleichnamigen, 950 m hohen, Berg, von dem aus Sie eine atemberaubende Sicht über den Park genießen.
  • Wirklich schwere Wanderrouten gibt es im Tierra del Fuego nicht, der anspruchsvollste Weg ist der Senda Costera, der von Bahia Ensenada über 6.5 Kilometer zum Rio Lapataia führt. Einige kürzere Steigungen sind für geübte Wanderer keine Herausforderung.
Feuerland

Feuerland

Im Besucherzentrum erhalten Sie Informationen zu den genannten und weiteren Wandermöglichkeiten.

Die Flüsse im Nationalpark sind geradezu prädestiniert für Schlauchboottouren und Kanufahrten. Sie können diese in Ushuaia in allen Reisebüros buchen.

Was Sie im Nationalpark Feuerland unbedingt gesehen haben müssen

Es gibt einige Attraktionen im Nationalpark, die praktisch jeder Gast besucht und die auch Sie nicht verpassen sollten:

  • Im Park endet die Ruta Nacional 3, an der Lapataia-Bucht weißt ein Schild darauf hin. Dies ist gleichzeitig der beliebteste Punkt für ein Erinnerungsfoto.
  • Ein Postamt am Ende der Welt? Das finden Sie im Tierra del Fuego, an der Bahia Ensenada. Es wird privat betrieben und deshalb ist nicht immer jemand anwesend. Möchten Sie hier Postkarten oder Briefe abstempeln lassen, fragen Sie am besten vorher in der Tourist-Information nach den aktuellen Öffnungszeiten.
  • Tierbeobachtungen und Fotografieren von Flora und Fauna lohnen sich überall im Park, die Natur zeigt sich überwältigend vielfältig und einzigartig.
Ushuaia - Tierra del Fuego

Ushuaia – Tierra del Fuego

Flora und Fauna im Nationalpark Feuerland

Die Tierwelt im Nationalpark Tierra del Fuego (dt. Nationalpark Feuerland) ist sehr artenreich. Es wurden ca. zwanzig Säugetierarten gezählt. Zu diesen gehören Füchse, Hasen, der Andenfuchs, die Moschusratte und der aus Nordamerika eingewanderte Biber. Und natürlich fühlt sich hier das Guanako wohl, die Wildform des Lamas. Neben Insekten und Reptilien leben im Park ca. 90 Vogelarten, viele davon finden in den Gebieten rund um die Gewässer den idealen Lebensraum. Und wie in auch in einigen anderen Regionen Südamerikas kann man hier mit etwas Glück den imposanten Anden-Kondor sehen, der eine Flügelspannweite von bis zu drei Metern erreicht.

Die Flora ist geprägt vom Subantarktischen Feuchtwald und zum Regenwald. Vor allem zwei Buchenarten, die hochgewachsene Lenga und die immergrüne Coihue, sind hier zahlreich zu finden. Teilweise dominieren Strauchgewächse die Landschaft, die in Höhenlagen in die typische andine Flora übergehen. Zu den hier vorkommenden Sträuchern gehören die Magellan-Johannisbeere und der Feuerbusch, mit seinen leuchtend roten Blüten – ein Wahrzeichen des Feuerlandes. In den Mooren gedeihen vor allem Heidegewächse. Neben dem Federrippenfarn und den Magellan-Stachelnüsschen werden Sie im Park auch einige von zu Hause bekannte Pflanzen entdecken. Besonders Kräuter wie Schafgarbe, Löwenzahn oder Margerite gelangten von Europa hierher und fühlen sich offensichtlich im Tierra del Fuego wohl. Zudem blühen, je nach Jahreszeit, viele wunderschöne Blumen, vor allem Orchideen und Veilchen.

Klima, beste Reisezeit und allgemeine Informationen für den Nationalpark Feuerland

Die beste Reisezeit für den Nationalpark Feuerland sind die Monate Januar und Februar, wenn die Temperaturen durchschnittlich auf 19 Grad klettern. Im März ist es etwas kühler und dann ist mit ca. vier Regentagen zu rechnen. Zwischen April und Oktober fällt viel Niederschlag und es kann unangenehm kalt werden. Eine Wetterbesserung gibt es wieder ab November. Bis Dezember fällt noch ein wenig Regen und es wird allmählich wieder wärmer. Regenschutz, wärmender Pullover und Wanderschuhe gehören für einen Besuch im Feuerland immer ins Gepäck.

Der Nationalpark Feuerland gilt als sicher. Hier leben keine gefährlichen oder giftigen Tiere und aufgrund der Abgeschiedenheit sind auch Diebstähle äußerst selten.

Der Nationalpark ist täglich von 08.00 bis 21.00 geöffnet. Der Eintrittspreis ist auch hier, wie in vielen südamerikanischen Parks, für ausländische Besucher deutlich höher als für Einheimische.