Nordperu – Die Trenddestination in Südamerika

Nordperu entwickelt sich mehr und mehr zu einem bedeutenden Ziel für Touristen. Spätestens die Platzierung auf der Best in Travel Liste 2019 von Lonely Planet hat die Region ins Rampenlicht gerückt. Und das nicht ohne Grund: Die nördlichen Landesteile halten zwischen Pazifikküste, Andenkordilleren und Amazonasregenwald so manche Überraschung bereit.

1. Chachapoyas, die koloniale Perle

Abenddämmerung in Chachapoyas

Abenddämmerung in Chachapoyas

Chachapoyas, die Hauptstadt der Region Amazonas ist ein unterschätztes koloniales Juwel und besticht außerdem durch ihre reizvolle Lage direkt am Übergang des Hochlandes zum Regenwald. Es heißt, dass sich in keiner anderen Region des Landes so viele archäologische Stätten befinden wie in Amazonas, viele davon sind bis heute kaum erforscht. Chachapoyas ist Ausgangspunkt zu zahlreichen kulturellen und Naturhighlights in der Umgebung.

2. Kuélap, die Festung der Nebelkrieger

Ruinen von Kuelap - das Machu Picchu des Nordens

Ruinen von Kuelap – das Machu Picchu des Nordens

Wer Peru automatisch mit Machu Picchu gleichsetzt ist weit gefehlt. Im Herzen der Region Amazonas im nordperuanischen Nebelwald thront auf 3000 Meter Höhe die beeindruckende Festung Kuélap – eine archäologische Schatztruhe, die die Herzen von Entdeckern und Geschichtsliebhabern höher schlagen lässt.
Die Bauherren von Kuélap gehörten dem präkolumbianischen Volk der Chachapoyas, zu deutsch Nebelkrieger, an, die hier zwischen 800 und 1470 vor Christus lebten. Ein Besuch in Kuélap gleicht einer faszinierenden Reise in die Vergangenheit mitten hinein in die unberührte Natur und zu einer Kultur von der heute hierzulande viel zu wenig bekannt ist. Die erhöhte Lage von Kuélap garantiert einen einwandfreien Rundumblick, um die Festung zieht sich eine gewaltige Mauer von knapp 20 Meter Höhe, der Eingang ist nur über drei sehr schmale Eingänge möglich. Im Inneren sind bis zu 420 runde Steinhäuser mit Zick-Zack- Verzierungen und Friesen sowie Grabstätten, Zeremonialstätten und Verteidigungsanlagen zu finden.

3. Der Gocta-Wasserfall

Der Gocta Wasserfall - 771 Meter hoch

Der Gocta Wasserfall – 771 Meter hoch

Der Gocta-Wasserfall ist mit seinen beeindruckenden 771 Metern zwar einer der höchsten Wasserfälle der Welt, wurde aber dennoch erst 2006 gewissermaßen aus Zufall entdeckt.
Durch seine Lage inmitten eines Nebelwaldtales am besten mit einer insgesamt zweistündigen
Kombination aus Ritt und Wanderung vom Dorf Cocachimba aus zu erreichen, die an 22 weiteren, kleineren Wasserfällen vorbeiführt und so schon einen Vorgeschmack bietet. Die Wassermassen von Gocta donnern über zwei Stufen in die Tiefe und bilden am Boden ein natürliches Becken, das zum Schwimmen und Abkühlen einlädt. Zahlreiche Mythen und Legenden ranken sich um den Wasserfall von Gocta. So heißt es, dass am Fuß des Wasserfalls eine schöne Sirene, die Mutter der Fische, lebt und einen beträchtlichen Goldschatz hütet. Ein Besuch könnte also noch lohnenswerter ausfallen, als angenommen.

4. Das archäologische Museum von Leymebamba

Das verschlafene Örtchen Leymebamba wirkt auf den ersten Blick nicht wie ein Besuchermagnet. Doch die Umgebung hat es in sich: Leymebamba ist ein beliebter Ausgangspunkt zum Kondorsee, wo zahlreiche Mumien der Chachapoyas gefunden worden sind. Diese und andere Relikte der Nebelkriegerkultur sind heute im Museum von Leymebamba ausgestellt. Das im Jahr 2000 eröffnete Museum ist für die meisten Touristen der Hauptgrund für einen Besuch in Leymebamba. Die beeindruckende Ausstellung führt auf anschauliche Weise die Zivilisation der Chachapoyas vor Augen. Herzstück sind 200 zum Teil hervorragend erhaltene Mumien, die mit ihren Grabbeigaben ausgestellt sind. Eine Theorie besagt, dass sich Edward Munch für sein Werk “Der Schrei” von dieser Sammlung inspirieren ließ – und beim Anblick der toten Krieger hinter Fensterglas lässt sich das durchaus nachvollziehen.

5. Die Grabstätten von Revash

Grabgebäude von Revash

Grabgebäude von Revash

Ein weiterer lohnenswerter Ausflug von Leymebamba aus führt zu den Grabstätten von Revash. Die Revash-Kultur entwickelte sich parallel zur Chachapoyas-Zivilisation. Die typischen Grabkammern sind in die umliegenden
Kalksteinklippen eingemauert, dicht an dicht reihen sie sich an der Felskante entlang. Charakteristisch sind die Giebeldächer, die einst zum Schutz vor Regen dienten, und die roten Piktogramme. Eine dreistündige Wanderung führt über teilweise steile Wege bis kurz unter die Felswand. Zur Mittagszeit ist das Licht besonders gut für Fotoaufnahmen.