Nationalpark Emas – ein UNESCO Weltnaturerbe
Zum Schutz des zentralen Savannenhochlandes wurde 1961 im brasilianischen Bundesstaat Goias der Nationalpark Emas gegründet. Er erstreckt sich über eine Fläche von 1319 km² auf der Serra dos Caiapos. Das Gebiet reicht von einer Hochebene auf 1000 m bis hinab in ca. 400 m hohen Flusstäler.
Seit 2001 gehört der Nationalpark Emas zusammen mit dem Chapada dos Veadeiros zum UNESCO Weltnaturerbe. Er ist beinahe schon ein ökologisches Heiligtum und überrascht im brasilianischen Cerrado mit einer enormen Vielfalt.
Die Anreise zum Emas Nationalpark
Der Park verfügt über zwei Eingänge, beide liegen im Bundesstaat Goias. Einer befindet sich 25 km vom Ort Chapadão do Céu entfernt, der andere 80 km von Mineiros.
Verschiedene Fluggesellschaften bieten von Deutschland aus Flüge nach Brasilien an. Goiânia erreichen Sie mit mehreren Zwischenstopps. Es ist der dem Park am nächsten gelegene Flughafen mit einer Entfernung von 364 km. Als Alternative bietet das 531 km entfernte Brasilia an. Es lohnt sich aufgrund der verschiedenen Preise und der unterschiedlichen Reisedauer die Flugangebote nach Brasilien sorgfältig zu vergleichen. Für die Weiterreise können Sie sich für einen Mietwagen, Taxi oder Bus entscheiden.
Unterkünfte beim Nationalpark Emas
In der Nähe des Parks finden Sie zahlreiche Hotels und Pensionen. Im Park selbst gibt es keine Unterkünfte. Camping ist möglich, aber nur auf Touren mit einem ausgebildeten Guide.
Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten im Nationalpark Emas
Besucher des Nationalparks erleben eine einzigartige Landschaft und eine sehr vielfältige Tierwelt, die ihnen das Gefühl gibt, in einem riesigen Zoo unterwegs zu sein. Es erwarten Sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten oder Aktivitäten, jedoch muss Folgendes beachtet werden:
- Es gibt Aktivitäten, für die von der Umweltbehörde zwingend registrierte Guides vorgeschrieben sind. Dazu zählen unter anderem Campen und Radtouren.
- Touren, für die kein Guide zwingend vorgeschrieben ist, können Sie auf eigene Faust unternehmen. Es wird jedoch dringend geraten, nicht alleine aufzubrechen.
- Die Vorschriften wurden gemeinsam mit der Bevölkerung der Region aufgestellt. Parkverwaltung und Anwohner versorgen Sie gerne mit viel Insiderwissen.
- Jeder Besucher muss sich vor dem Zutritt bei der Administration des Parks melden.
Nachfolgend finden Sie einige der vielen Sehenswürdigkeiten im Nationalpark Emas. Bitte beachten Sie, dass im Park nicht alle Aktivitäten stets erreichbar sind. Manche Wege müssen je nach Jahreszeit und Wetter vorübergehend gesperrt werden.
Millionen von Termitenhügeln
Am Rande des Parks befinden sich, so wird geschätzt, mehr als zwei Millionen Termitenhügel. Einige erreichen eine Höhe von über zwei Meter. Sie ziehen diverse kleine Tiere und Vögel an, die sich in den Termitenhügeln einnisten. Der Ameisenbär findet hier reichlich Nahrung. Falls Sie sich zu Beginn der Regenzeit im Emas Nationalpark aufhalten, können Sie ein ganz besonders Naturschauspiel erleben: Dann wimmelt es hier von kleinen Leuchtkäfern, die nach Einbruch der Dunkelheit die Umgebung in ein blaugrünes Licht tauchen.
Circuito da Lagoa das Capivaras
Hier lädt eine wunderschöne Lagune ein, sich zu entspannen und das Ferienfeeling so richtig zu genießen. Am Ufer des Rio Formoso können Sie sogar baden.
Trilha de Jacuba – ein Tipp für heiße Tage
Besonders bei großer Hitze ist dieser schattige, historische Pfad eine gute Wahl. Zwar ist er mit 1 Kilometer relativ kurz, aber diese Strecke hat es in sich: Entlang des Weges stehen Jahrhundertealte, mächtige Bäume. Mit ein wenig Glück entdecken Sie Nasenbären, verschiedene Affen und seltene Vogelarten.
Pedra aparada – Höhlen und Grotten
Die interessante Arenith-Formation ist ein Highlight im Park. Verschiedene Grotten und Höhlen können besucht werden. In den steilen Felsen nisten Curicacas und Aras.
Serranopolis – Zeugen der Geschichte
Hier liegt eine von Brasiliens größten archäologischen Fundstätten. Es wurden Felszeichnungen gefunden, die bis 11.000 Jahre alt sind.
Ihr Guide sowie die Parkadministration empfehlen Ihnen gerne noch viele weitere interessante Ausflüge. Für Fotografen werden spezielle Fototouren angeboten.
Flora und Fauna im Emas Nationalpark
Der Park ist hauptsächlich vom Savannengras bedeckt. Die Schönheit erschließt sich oft erst auf den zweiten Blick. Nach dem Regen sprießen unzählige wilde Blumen und Kräuter. Neben den Termitenhügeln sind auch verkrüppelte Bäume mit dicker Rinde typisch für die Region. In den Tälern finden die Buriti-Palmen ideale Wachstumsbedingungen.
Wundern Sie sich nicht, wenn Sie verbrannte Schneisen sehen. Diese sogenannten Aceiros werden bewusst angelegt, um Flächenbrände an der Ausbreitung zu hintern. Während der Trockenzeit ist die Gefahr für Brände sehr groß. Fällt dann der erste Regen, grünt und blüht die Landschaft beinahe über Nacht.
Nur gerade mal fünf Prozent des Parks sind Feuchtgebiete. Trotzdem wurden rund 600 Pflanzenarten gezählt. Noch wesentlich artenreicher ist jedoch seine Tierwelt. Der Emas Nationalpark gibt vielen Tieren, die aus anderen Regionen abwandern musste, den passenden Lebensraum. Durch die sich in der Nähe des Parks immer weiter ausbreitende extensive Landwirtschaft, ist dieser allerdings gefährdet. Die Direktion des Parks trifft Maßnahmen und genehmigt Forschungsprojekte, um das Schutzgebiet zu erhalten.
Zur Fauna des Nationalparks gehören 86 Säugetierarten, zu denen auch Großtierarten wie Jaguar, Mähnenwolf, Riesengürteltier, Wildhunde, Pampashirsche, der Große Ameisenbär, Krabbenwaschbär, Pampaskatze und Puma zählen. Unter den 354 Vogelarten befindet sich 14, die vom Aussterben bedroht sind. Außerdem leben im Park unzählige Insekten und viele Reptilienarten. Auch giftige Schlangen kommen fühlen sich im Emas Nationalpark wohl.
Klima und Reisezeit für den Nationalpark Emas
Die Sommer sind heiß und regnerisch. Im Winter, zwischen Mai und September, herrscht eine akzentuierte Trockenperiode mit Wassermangel und gelegentlichem Frost. Im Frühling, wenn die Regenfälle einsetzen, sind diese oft von kräftigen Gewittern begleitet. Immer wieder lösen Blitze Flächenbrände in der Region aus. Die Niederschlagsmenge liegt jährlich bei 1.500 bis 1.700 mm.
Der Park kann zu jeder Jahreszeit besucht werden. Es muss allerdings damit gerechnet werden, dass, wetterabhängig, nicht immer alle Wege begehbar sind.
Allgemeine Informationen für Ihren Besuch im Nationalpark EmasH2
Bietet sich Ihnen die Möglichkeit, während Ihrer Reise in Brasilien, den Emas Nationalpark zu besuchen, sollten Sie diese wahrnehmen. Sie werden eine wunderschöne Region entdecken!
Wie bereits erwähnt, muss die Parkverwaltung von Ihrem Besuch in Kenntnis gesetzt werden und ist ein bei der IBAMA registrierter Guide zu buchen.
Den Anweisungen des Guides müssen Besucher zwingend Folge leisten.
Es ist verboten, Abfälle im Park zurückzulassen und Wege oder Straßen zu verlassen.
Auf keinen Fall dürfen Feuer entzündet oder Zigarettenkippen weggeworfen werden.
Wegen der im Park vorkommenden Giftschlangen sollten Sie Schaftstiefel tragen. Alternativ gibt es Lederschäfte zum Anschnallen.
Auch wenn es verlockend ist: Das Pflücken oder Sammeln von Pflanzen und Früchten ist streng verboten.