Der Nationalpark Sajama – ein Highlight auf jeder Bolivienreise

Im Hochland der bolivianischen Anden befindet sich der bis zu einer Höhe von 6.542 Metern über das Meer reichende älteste Nationalpark des Landes. Er wurde bereits im August 1939 eröffnet und sollte unbedingt auf dem Programm einer Reise durch Bolivien stehen! Auf einer Fläche von 1.002 km² erleben die Besucher des Sajama Nationalparks einmalige landschaftliche Highlights. Geprägt ist die artenreiche Region vor allem durch ihre Vulkane Parinacota, Pomerape und Sajama sowie spektakuläre Geysire, hochandine Moorgebiete, herrliche Bergseen und entspannende Thermalquellen.

Die beste Reisezeit für den Nationalpark Sajama

Viele Attraktionen Boliviens liegen im Hochland, weshalb die meisten Touristen das Land von April/Mai bis Oktober besuchen. Im Nationalpark Sajama zeigt sich die Hochgebirgslandschaft im Frühling nach der Regenzeit recht grün. Allerdings kann es vor allem im Frühjahr noch recht kalt sein, nachts sinken die Temperaturen an manchen Tagen deutlich unter den Gefrierpunkt. Warme Kleidung, die Sie in mehreren Schichten übereinander ziehen können, gehört ebenso ins Reisegepäck, wie Pullover, Mütze und ein Halstuch. Tagsüber brauchen Sie Sonnenbrille und Sonnenschutz!

Was Sie im Nationalpark Sajama unbedingt sehen und erleben sollten

Der Park zieht vor allem Trekkingbegeisterte und Bergsteiger aus der ganzen Welt an. Die Umgebung des seit rund 10.000 Jahren erloschenen Vulkans Sajama und der Berg selbst, sind gute Gründe für Bergsportler, nach Bolivien zu reisen. Der mit einer dicken Eiskappe bedeckte Gipfel ist im Nationalpark allseits präsent. Die erste weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Attraktion erwartet die Besucher aber schon am Fuße des mächtigen Berges: Hier wächst nämlich Boliviens höchster Wald, der gleichzeitig der weltweit höchste Queñua-Wald ist. Er reicht bis zu einer Höhe von 5000 Metern hinauf.

Blick auf den mächtigen Sajama Vulkan

Blick auf den mächtigen Sajama Vulkan

Wir empfehlen Ihnen, für einen Aufenthalt im Nationalpark Sajama mindestens zwei Tage einzuplanen. Der Ausgangspunkt jeder Tour in den Park ist das gleichnamige Dorf. Sie erreichen es vom Flughafen La Paz auf einer abwechslungs- und aussichtsreichen Fahrt, die nach Patacamaya über den Altiplano in Richtung chilenischer Grenze führt. Noch bevor der Nevado Sajama in Sicht ist, können Sie sich eindrückliche Chullpas (Grabtürme) aus der Präinkazeit anschauen und Boliviens älteste Steinkirchen in Patacamaya besichtigen. Dann rücken bald die Vulkanberge ins Blickfeld.

Im Dorf gibt es einige urtümliche Übernachtungsmöglichkeiten. Erwarten Sie jedoch keinen Komfort wie in einem Hotel in La Paz! Da es nachts bitterkalt werden kann, nehmen Sie am besten einen Trainingsanzug oder Schlafsack mit. Nicht alle Besucher übernachten direkt im Dorf, sondern schlagen in der Nähe ihre Zelte auf. Erkundigen Sie sich am besten vor Reiseantritt, was erlaubt und empfehlenswert ist. Auch wenn die Region eine einzigartige Naturschönheit ist, ist sie kein Touristenmagnet und nicht überlaufen. Hier treffen Sie Abenteuerlustige, Weltenbummler, Naturfreunde – unkomplizierte Menschen aus der ganzen Welt und finden außerdem viel Ruhe, um eine der schönsten Gegenden Boliviens mit allen Sinnen genießen zu können.

Rund fünf Kilometer außerhalb des Dorfes Sajama laden heiße Quellen zum Baden und Schwimmen ein. Was für ein Vergnügen, im warmen Wasser zu entspannen, mit Blick auf Boliviens höchsten Gipfel und umgeben von grasenden Alpakas und Lamas! Planen Sie, den Sajama zu besteigen, ist es wichtig, zwei, drei Tage vorher zu akklimatisieren. Dann ist die mittelschwere Besteigung des 6.542 Meter hohen Berges gut zu schaffen. Wie überall im Hochgebirge gilt auch hier, dass Sie niemals alleine loslaufen sollten. Am besten schließen Sie sich einer kleinen, erfahrenen Gruppe an oder begeben sich mit einem ortskundigen Führer auf den Weg.

Unterwegs im Sajama Nationalpark

Unterwegs im Sajama Nationalpark

Aber auch für Genusswanderer, die es nicht in schwindelerregende Höhen zieht, ist der Nationalpark Sajama ein Traumziel. Es gibt verschiedene Wanderrouten, auf denen Sie hautnah die wundervolle Flora und Fauna der Region erleben können. Nicht zu vergessen die archäologischen Stätten, die Kirchen aus der Kolonialzeit und die bizarren Steinformationen. Unterschätzen Sie jedoch die Höhenlage nicht! Eine kürzere Wanderung in einer Höhe zwischen 4.000 und 5.000 Metern über dem Meer ist zweifellos viel schwieriger, als eine vergleichbare Strecke in Europa zu bewältigen! Da heißt es, viel Wasser und keinen Alkohol sowie ab und zu eine Tasse Coca-Tee zu trinken.

Übrigens: Sollte Sie die Höhenkrankheit doch erwischen, dann schwören die Bolivianer auf einen Tee, der aus den Trieben des Queñua Baumes gekocht wird und noch stärker als Coca-Tee sein soll.

Flora und Fauna im Nationalpark Sajama

Es wird geschätzt, dass im Nationalpark rund 250 verschiedene Pflanzenarten zu finden sind, von denen bereits 154 registriert wurden. Zu diesen gehört das Andenpolster, die Yareta oder Polylepis. Zudem gibt es eine faszinierende Tierwelt zu entdecken. 108 Tierarten haben Ihren Lebensraum im Nationalpark Sajama gefunden. Allen voran fallen natürlich die Herden der mit den Kamelen verwandten Lamas, Vikunjas und Alpakas auf. Die friedlichen Tiere lassen sich kaum von Wanderern aus der Ruhe bringen und grasen schon mal in unmittelbarer Nähe der Zelte. Im Nationalpark leben außerdem unter anderem das Kleine Borstengürteltier, die Andenkatze, Riesenblässhühner, der Andenkondor und viele kleinere Vögel.

Eintritt in den Nationalpark

Wer in den Nationalpark Sajama reist, zahlt an einem der Eingänge, bzw. im Büro der Parkverwaltung 15 Dollar Eintrittsgebühr. Ein kleiner Preis für ein grandioses Erlebnis!