Cerro Cora Nationalpark – Paraguays größtes Naturschutzgebiet

Der 5.538 Hektar große Nationalpark Cerro Cora ist das größte Naturschutzgebiet in Paraguay. Er befindet sich im Department Amambay, je 45 Kilometer entfernt von der Hauptstadt des Departements, Pedro Juan Caballero und von der Grenze zu Brasilien. Der im Februar 1976 gegründete Park ist nicht nur ein Naturschutzgebiet, sondern auch eine wichtige historische Stätte: Am 1. März 1870 fand nämlich hier die letzte Schlacht des Paraguayischen Krieges statt. Das heißt, dass Sie hier neben wundervollen Naturerlebnissen auch Historisches erwartet.

Der Nationalpark Cerro Cora in Paraguay

Der Nationalpark Cerro Cora in Paraguay

Die Anreise zum Cerro Cora Nationalpark

Der Flughafen in Pedro Juan Caballero wird derzeit nicht bedient. Somit ist der nächstgelegene Flughafen in Campo Grande, welcher rund 256 Kilometer Luftlinie entfernt liegt. Diesen erreichen Sie von Deutschland aus mit einem oder zwei Zwischenstopps. Viele europäische Besucher des Nationalparks Cerro Cora fliegen nach Asunción und besichtigen zuerst die Hauptstadt, bevor sie mit Bus, Taxi oder Mietwagen weiterreisen. Die Busfahrt dauert 7 Stunden und 6 Minuten und kosten ca. 40 Euro. Mit dem Auto rechnen Sie bitte knapp 6 Stunden. Das Zentrum von Cerro Cora ist nur wenige Minuten von einer  Bushaltestelle entfernt.

Übernachten im Cerro Cora

Im Department Amambay ist es kein Problem, eine passende Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Es werden sowohl Hotelzimmer als auch private Unterkünfte, vermittelt über Airbnb, angeboten. Letzteres wird vor allem von Backpackern geschätzt. Das nächstgelegene Hotel ist das Hotel Del Norte, welches sich auf Besucher des Nationalparks eingestellt hat.

Camping im Park

Falls Sie zelten möchten, erkundigen Sie sich bitte rechtzeitig vor Ort nach den Möglichkeiten. Ein einfacher Campingplatz befindet sich direkt im Park in Grenznähe zu Brasilien. Die gewohnten Infrastrukturen fehlen hier allerdings, dafür ist der Aufenthalt kostenlos. Ein Tipp: Nehmen Sie ein Verlängerungskabel mit, um Strom in Ihrem Zelt nutzen zu können. Außerdem muss sämtliche Verpflegung mitgebracht werden. Achten Sie darauf, alle Abfälle wieder einzupacken und außerhalb des Parks ordnungsgemäß zu entsorgen.

Aktivitäten und Sehenswertes im Nationalpark Cerro Cora

Der Park ist zwar abgelegen, aber vor allem durch den Tod von Mariscal López und der damit verbundenen endgültigen Kapitulation Paraguays im Dreibundkrieg bekannt. Sie finden hier aber noch weitere sehenswerte Attraktionen und perfekte Voraussetzungen zum Wandern und Biken.

Das sollten Sie nicht verpassen:

  • Auf einem gemütlichen Spaziergang durch die wunderschöne Natur gelangen Sie zum Cerro Muralla und zu dem ökologisch-archäologischen Reservat von Gasorý. Hier befinden sich uralte Höhlenschriften. Diese wurden durch ein Team von Forschern des Forschungszentrums von Altamira im Jahre 2008 intensiv untersucht. Dabei stellten sie fest, dass einige der Petroglyphen rund 5.000 Jahre alt sind.
  • Gut zu wissen: In der Region leben heute die Tavytera Ureinwohner. Der Volksstamm zählt nur noch 8750 Angehörige. Diese sind nicht auf Tourismus eingestellt und ihr Lebensraum sollte respektiert werden. Erwarten Sie keine Tänze oder andere Aufführungen!
  • Am Ufer des Rio Aquidaban gibt es einen herrlichen Strand, der nicht überlaufen ist und wo Sie entspannen und baden können.

Eine Aufgabe des Parks ist es, das wichtige Ökosystem Cerrado zu schützen. Er ist kein Ziel für den Massentourismus, lediglich rund 9.000 Besucher zählt er pro Jahr, wovon 40 Prozent ausländische Touristen sind.

Brandkatastrophe im Nationalpark Cerro Cora

Im September 2017 ereignete sich eine unfassbare ökologische Katastrophe im Nationalpark Cerro Cora: Anscheinend durch eine achtlos weggeworfene Zigarette wurde ein Feuer von unvorstellbarem Ausmaß entfacht. Es kam zu einem unkontrollierbarem Flächenbrand, der mehr als die Hälfte des Nationalparks zerstörte. Dabei wurden nicht nur über 50 Prozent der Vegetation verwüstet, sondern es kamen auch unzählige Tiere ums Leben. Zudem brachte der Brand vor allem für die Landwirtschaft enorme Verluste.

Flora und Fauna im Park

Zu den zahlreichen Bäumen im Park gehören Amburana, Dalbergia nigra und endemische Palmen, bekannt als Yatai Guasu – Attalea Guaranitica. Außerdem gedeihen hier landwirtschaftlich genutzte Pflanzen wie Yucca, Paprika, Süßkartoffeln, Ananas, Baumwolle, Kaffee und andere.

Zu den Tieren im Cerro Cora  gehören Säugetiere wie Hirsche, Ameisenbär, Affen und Füchse, Insekten, Reptilien, zahlreiche Vögel und Fische.

Informationen zum Besuch des Nationalparks Cerro Cora

Der Park wird von der Umweltschutzbehörde SEAM betrieben. Wenn Sie ihn besuchen möchten, beantwortet ein vor Ort lebender Mitarbeiter gerne Ihre Fragen. Er ist unter der Nummer 0938 454 405 telefonisch täglich zwischen 7.00 und 20.00 Uhr erreichbar. Die Zentrale in der Hauptstadt Asuncion gibt ebenfalls telefonische Auskünfte: +595 21 615 813.Der Eintritt in den Park ist frei, auch die Übernachtung auf dem Campingplatz kostet nichts. Obwohl es das Gesetz untersagt, einen Betrag zu fordern, freut man sich natürlich über einen freiwilligen Kostenbeitrag. Jeder Besucher des Parks muss sich übrigens kostenlos registrieren lassen.

Aufgrund der Brandkatastrophe reagiert man im Cerro Cora besonders empfindlich auf rücksichtslosen Umgang mit Feuer. Werfen Sie niemals Zigaretten weg und entzünden Sie auch kein offenes Feuer, wo dies nicht ausdrücklich erlaubt ist! Sie riskieren sonst hohe Strafen.

Die beste Reisezeit für Paraguay und den Cerro Cora H2

Für Reisen nach Paraguay werden vor allem die Monate Mai bis September empfohlen, dann ist es nicht so heiß. In den übrigen Monaten kann die Temperatur schnell bis über 40 Grad Celsius steigen, was Europäern, die diese Hitze nicht gewohnt sind, geplante Aktivitäten unmöglich machen kann. Paraguay hat keine hohen Berge, weshalb auch im Nationalpark Cerro Cora keine Abkühlung in der Höhe zu finden ist. Der kälteste Monat ist der Juli, der aber auch um die 22 Grad Celsius warm wird. Vor allem nachts fallen die Temperaturen im Winter mitunter auf den Gefrierpunkt. Packen Sie also unbedingt einen warmen Pullover ein.