Alerce Andino National Park – ein familienfreundliches Ausflugsziel
Der 393 km² große Nationalpark Alerce Andino liegt in den Anden Chiles, in der Provinz Llanquihue in den beiden Bezirken Cochamo und Puerto Montt. Gegründet wurde er am 17. November 1982. Sein Name „Alerce Andino“ bedeutet Anden-Lärche. Der größte Teil seiner Fläche wird nämlich von Lärchenwäldern bedeckt. Der Park ist ein wichtiges Schutzgebiet für den selten gewordenen Baum.
Anreise zum Alerce Andino National Park
Einen Direktflug von Mitteleuropa nach Puerto Montt gibt es zwar nicht, aber Sie erreichen den Flughafen mit zwei Stopps. Iberia und LATAM fliegen, via Madrid und dem Airport SCL Santiago Arturo Merino Benitez, in die Provinz Llanguihue. Die gesamte Reisezeit liegt deutlich über 20 Stunden, weshalb die meisten Touristen ihre Reise in der chilenischen Hauptstadt beginnen und sich dort erst einmal etwas akklimatisieren, bevor sie ihre Reise durch Chile fortsetzen.
Vom Flughafen Puerto Montt bieten sich verschiedene Möglichkeiten zur Weiterreise an. Sie erreichen den Nationalpark Alerce Andino mit dem Taxi, dem Bus, mit Uber, einem Mietauto oder dem Minibus. Sie sollten für die Fahrt, je nach gewähltem Verkehrsmittel, zwischen 1.5 und 3 Stunden einplanen.
Möchten Sie nicht von Santiago nach Puerto Montt fliegen, können Sie, wenn es Ihre Zeit erlaubt, die Reise natürlich auch mit dem Bus oder dem Mietauto antreten.
Das Klima im Nationalpark Alerce Andino
Den Nationalpark Alerce Andino können Sie zu jeder Jahreszeit besuchen. Das Klima ist ozeanisch und regnerisch und hat einen mediterranen Einfluss. Es gibt selbst im Sommer immer wieder Niederschläge, diese fallen teils recht massiv aus. Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt bei ca. 11 Grad. Unabhängig von der Jahreszeit kann sich das Wetter schnell ändern, weshalb neben einem warmen Pullover unbedingt auch Regenkleidung ins Gepäck gehört.
Übernachten im Nationalpark Alerce Andino
Sowohl in Puerto Montt als auch in Puerto Varas gibt es ein breites Angebot an Hotels, Hostels und Pensionen für jeden Geldbeutel. Die meisten, wie zum Beispiel die Cabanas Mandala Chamiza Lodge, haben sich auf Wanderer und Naturfreunde, die den Park besuchen möchten, eingestellt. Sie bieten einen Flughafenshuttle und kostenfreie Parkplätze an und helfen gern bei der Vorbereitung auf den Parkbesuch. Möchten Sie etwas länger in der Region bleiben, als nur zwei, drei Tage, könnte eine Ferienwohnung eine gute Alternative sein. Landestypisch ausgestattete Apartments lassen keine Wünsche offen und bieten die perfekte Alternative für Gäste, die gerne unabhängig sind.
Im südlichen Teil des Nationalparks gibt es zwei offizielle Campingplätze, auch Picknickplätze und Schutzhütten sind vorhanden. Diese Übernachtungsmöglichkeit wird von Backpacker und Familien mit Kindern gleichermaßen geschätzt.
Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten im Alerce Andino Nationalpark
Anders als die meisten anderen südamerikanischen Nationalparks, ist der Alerce Andino auch für Familien mit Kindern geeignet. Der Park hat zwei Eingänge und ist in drei Sektoren unterteilt. Es gibt Wandermöglichkeiten in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Die freundlichen Ranger sind sehr hilfsbereit und geben gerne Auskunft über die Wegbeschaffenheit und halten so manchen Insider-Tipp parat.
- Im Park erleben Sie Baumarten, die es nur hier und nirgends sonst auf der Welt gibt, wie zum Beispiel Luma, Rauli oder Manio.
- Der Wald ist extrem dicht, jedoch wurden gute Pfade angelegt. Anders, als zum Beispiel im Regenwald, gibt es hier keine gefährlichen oder giftigen Tiere. Sie können ganz entspannt den Duft und die Geräusche des Waldes genießen.
- Alle Wanderwege sind sehr gut ausgeschildert, sodass auch Touren auf eigene Faust möglich sind.
- Geführte Touren vermitteln vertieftes Wissen über die Region und den Park mit seiner einzigartigen Flora und Fauna. Besonders empfehlenswert ist die Birdwatching-Tour.
- Die Guides sind sehr entspannt und sorgen dafür, dass Ihr Ausflug in den Alerce Andino ohne Stress abläuft und Sie dass Sie die Natur mit allen Sinnen ausgiebig genießen können.
- Verschiedene Wanderungen führen zu den schönsten Highlights des Parks, wie eindrücklichen Wasserfällen oder einer imposanten, 3.000 Jahre alten, Patagonischen Zypresse.
- Der Park ist bei jeder Witterung auch ein Traumziel für Fotografen. Seltene Blüten, außergewöhnliche Spinnennetze, farbenfrohe Vögel … wunderschöne Motive bekommen Sie hier reichlich vor die Linse!
- Wer es sportlicher mag, findet anspruchsvollere Trekkingrouten, sollte aber trittsicher sein, über die entsprechende Kondition verfügen und knöchelhohe Wanderschuhe tragen.
- Ein besonderes Abenteuer für Groß und Klein ist ein Ausflug mit dem Fischerboot zur Seelöwenkolonie.
Die Tier- und Pflanzenwelt im Nationalpark Alerce Andino
Die wichtigsten Pflanzen, haben wir bereits erwähnt. Der Gesamteindruck des Parks zeigt einen grünen, überwältigend schönen Dschungel. Dieser bietet vor allem der vom Aussterben bedrohten Anden-Lärche eine Heimat. Der langsam wachsende Nadelbaum liefert ein ausgezeichnetes Qualitätsholz, weshalb er lange Zeit rücksichtslos abgeholzt wurde. Heute ist der Nationalpark eines seiner wichtigsten Schutzgebiete. Er besteht aber nicht nur aus reinen Beständen, sondern auf weiten Flächen auch aus Mischwäldern. Außerdem fühlen sicher Bambus, Moose, Farne, Lianen und verschiedene Gräser wohl. Auffallend sind auch die zahlreichen Kräuter.
Natürlich fühlen sich in diesem Naturparadies auch zahlreiche Tierarten wohl. Es gibt kaum einen idealeren Lebensraum für den Pudú, den kleinsten Hirsch der Welt, der nur wenig grösser als ein ausgewachsener Hase ist. Außerdem leben hier das Kleine Bergäffchen, Graufüchse, kleine Beuteltiere und die putzigen Chinchillas, die in Europa gerne als Haustiere gehalten werden. Auch viele Vogelarten sind im Nationalpark anzutreffen und vor allem zu hören. Mit etwas Glück können Sie den mächtigen Andenkondor beobachten, wenn er am strahlend blauen Himmel seine Kreise zieht.
Der traumhaft schöne Alerce Andino Nationalpark ist das ganze Jahr täglich von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet.