Nationalpark Carrasco – ein Park mit enormen Höhenunterschieden
Der 1991 gegründete Nationalpark Carrasco ist 6.226 km² groß. Er liegt in der Provinz Chapare. Die Besonderheit des Parks ist der riesige Höhenunterschied: Sein Gebiet erstreckt sich von 280 m ü. M. bis auf 4717 m ü. M. Daraus resultiert eine enorme Vielfalt an Ökosystemen.
Im Park leben einige indigene Völker und Mestizen aus dem Hochtal.
Die Anreise zum Nationalpark Carrasco
Von Deutschland aus werden verschiedene Flüge nach Bolivien angeboten. So gibt es beispielsweise Verbindungen mit KLM Royal Dutch, LAN Airlines, Air France oder Iberia nach La Paz oder nach Cochabamba. Je nach gewählter Verbindung ist mit einem oder zwei Stopps zu rechnen. Es lohnt sich, die verschiedenen Flugangebote vergleichen, nicht nur die Preise, sondern auch die Reisedauer unterscheiden sich teilweise deutlich.
Zu den drei wichtigsten Flughäfen des Landes gehört der Jorge Wilstermann International Airport in Cochabamba. Die meisten Besucher des Nationalparks starten hier ihre Exkursion. Cochabamba ist die viertgrösste Stadt Boliviens und lohnt einen Besuch. Für die Weiterreise zum Carrasco Nationalpark gibt es mehrere Möglichkeiten: Ihnen stehen Mietwagen, Taxi oder Bus zur Verfügung. Die Fahrtstrecke misst rund 182 Kilometer. Eine weitere Anreisemöglichkeit besteht von Santa Cruz aus.
Zugang zum Park gibt es von der Ortschaft Villa Tunari, deren Bevölkerung sich in den letzten 25 Jahren mehr als verdoppelt hat und heute rund 3.300 Einwohner beträgt.
Unterkünfte beim Nationalpark Carrasco
In Cochabamba und Umgebung finden Sie Unterkünfte für jeden Anspruch und jeden Geldbeutel. Vom komfortablen Hotel bis zum einfachen Hostel ist alles zu vorhanden. Sie können auch günstige, saubere Zimmer über Airbnb buchen.
Hotels, eine Dschungel-Loge und Campingplätze gibt es auch in Villa Tunari. Hier finden Sie außerdem Tankstellen, ein Krankenhaus und Restaurants.
Die Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten im Nationalpark Carrasco
Der Carrasco ist einer der artenreichsten Parks in Bolivien. Die Gebirgslandschaft wird geprägt von sanften Täler, tiefen Schluchten und eindrücklichen Wasserfällen. Es gibt viele Flüsse, zu den wichtigsten zählen Ivirizú, Ichoa, Sajta und San Mateo. Diese Region lässt die Herzen der Abenteurer und Naturliebhaber höher schlagen. Nachfolgend finden Sie viele Tipps, was Sie während Ihres Aufenthaltes im Nationalpark Carrasco unternehmen können:
- In der Region lassen sich wunderschöne Wanderungen unternehmen. Geführte Touren durch den Regenwald und Trekking in den Bergen können in Villa Tunari gebucht werden.
- Wanderung auf einem abenteuerlichen Pfad zu drei Höhlen, in denen seltene Höhlenvögel sowie Fledermäuse leben.
- Im Park gibt es einige Inka-Ruinen, die besichtigt werden können.
- Ein außergewöhnliches Erlebnis ist die handbetriebene Seilbahn, die die Besucher über den Rio San Mateo befördert, zum Start eines wunderschönen Naturlehrpfades.
- Kleine Buchten laden zum Schwimmen ein.
- Vogelbeobachtungen sind eine Lieblingsbeschäftigung der Parkbesucher. Mit etwas Glück sehen Sie den seltenen Tiefland-Felsenhahn.
- Ein unvergesslicher Adrenalinkick ist das Rafting auf einer 15 Kilometer langen Strecke auf dem Holy Spirit River.
- Im Nationalpark Carrasco gibt es natürliche Becken, die nicht nur wunderschön sind, sondern auch ideal zum Forellenfischen.
- Ebenfalls beliebt sind Fotosafaris, auf denen Sie mit ein wenig Glück seltene Tiere mit der Kamera einfangen können.
Flora und Fauna im Nationalpark Carrasco
Der Park bietet vielen verschiedenen Tieren, darunter Jaguar, Nordandenhirsch, Bergkatze und Andenbär einen geschützten Lebensraum. Insgesamt wurden im Carrasco 382 Tierarten registriert. Davon gehören 51 zu den grösseren Säugetieren. Für Vogelliebhaber ist der Park ein wahres Paradies. Hunderte verschiedene Vogelarten leben hier und ihr Gesang begleitet Sie während Ihres ganzen Aufenthaltes. Auch der beliebte Ölvogel und der Guacharo leben im Carrasco. Sie nisten in Höhlen, von denen es auf dem Parkgelände zahlreiche gibt.
Die Fauna im Park ist gewaltig. In den verschiedenen Ökoregionen werden bis zu 5000 Pflanzenarten vermutet. Viele darunter sind sehr selten oder sogar noch weitestgehend unerforscht. Hier treffen mehrere Ökosysteme aufeinander, wie feuchter Bergwald, subandine Wälder, Nebelwald, feuchte, hochandine Wiesen, warme Täler (Yungas), extrem feuchter Regenwald und Paramo. Entsprechend vielfältig zeigt sich die Pflanzenwelt. Hier wachsen zum Beispiel Riesenfarne, zwei Sorten Mahagoni, Zedern, rund 200 Orchideenarten, der Quenua-Wald, Walnussbäume, viele Palmenarten und unzählige Heilkräuter. Es ist eines der Hauptziele des Carrasco Nationalparks, dass die enorme biologische Vielfalt erhalten bleibt. Vor allem gilt den feuchten Nebelwäldern sowie den Hochlandökosystemen besondere Aufmerksamkeit.
Klima und Reisezeit für den Nationalpark Carrasco
Aufgrund der riesigen Höhenunterschiede finden sich im Park ganz unterschiedliche klimatische Bedingungen. Im südlichen Hochland ist es kalt bis gemässigt, im nördlichen Tiefland dagegen warm. Für einen grossen Teil des Gebirges sind hohe Niederschlagsmengen typisch, im Jahresdurchschnitt fallen rund 5.000 mm Niederschlag.
Die beste Reisezeit für Bolivien ist allgemein von Ende April bis etwa Ende Oktober. Dann herrscht Trockenzeit, es gibt allerdings grosse Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. Wer zwischen November und Dezember reist, muss mit heftigen Regenfällen und dadurch bedingten Einschränkungen im Verkehr rechnen. Bergbesteigungen sollten grundsätzlich nur in der Trockenzeit geplant werden.
Warme Kleidung gehört auf einer Reise nach Bolivien immer ins Gepäck, die Durchschnittstemperaturen in der Region um Villa Tunari liegen bei 15 Grad.
Allgemeine Informationen zum Nationalpark Carrasco
Der Park wird vom National Protected Areas Service (SERNAP) verwaltet. Diese Einrichtung setzt sich für die Schutzgebiete des Landes ein. Der Carrasco Nationalpark sieht sich verschiedenen Bedrohungen ausgesetzt. Da ist einerseits die verbotene Dynamitfischerei, anderseits gibt es immer wieder Probleme wegen ungenehmigtem Bergbau, Invasion von Siedlern sowie Wilderei.
Am besten schliessen Sie sich für Ihre Exkursion einer Führung an und halten Sie sich strikt an die Anweisungen der Ranger. Dann können Sie die prächtige Natur unbeschwert entdecken und geniessen.