Quito und seine Wurzeln: Humboldts Entdeckungen

Alexander von Humboldt war Geograph, Naturforscher und Entdecker, er hat die Grundpfeiler für die Erforschung Quitos gesetzt und verliebte sich in alles, was er in der Mitte der Welt entdeckte.

Ecuador ist ein einzigartiges Land, mit beeindruckender Natur, voller Kultur und Geschichten, die in allen Winkeln immer wieder erzählt werden. Genauer gesagt wird in Quito über einen der wichtigsten Forscher in der Wissenschaft gesprochen: Alexander von Humboldt. Er setzte die Grundpfeiler für die Erforschung Quitos und verliebte sich in alles, was er in der Mitte der Welt entdeckte.

Die Büste von Alexander von Humbold in der Hacienda La Ciénega

Die Büste von Alexander von Humbold in der Hacienda La Ciénega

Alexander von Humboldt wurde in einer preußischen Adelsfamilie in Berlin geboren. Er war Geograph, Naturforscher und Entdecker und spezialisierte sich auf verschiedene Wissenschaftsbereiche wie Ethnographie, Anthropologie, Physik, Geographie, Geologie, Mineralogie, Botanik, Vulkanologie und Humanismus. Heute gilt er als Begründer der Modernen Universellen Geographie.

Von Deutschland über Spanien nach Ecuador

Laut Überlieferung beschloss Humboldt, nachdem mehrere Projekte gescheitert waren, in Begleitung des französischen Botanikers Aimé Bonpland im März 1799 nach Spanien zu reisen, um König Karl IV. darum zu bitten, eine Reise zu den spanischen Kolonien in Südamerika zu unterstützen. Der Hof von Aranjuez gewährte Humboldt einen Reisepass und noch im selben Jahr brach er vom Hafen von La Coruña zu seiner Reise auf.

Cuenca und die Anden

Cuenca und die Anden

Humboldt war ein großer Pflanzenliebhaber und studierte während seiner Expedition die die Vielfalt der Vegetation Ecuadors. Neben Quito bereiste er unter anderem Riobamba, Cañar und Cuenca. Er war so sehr von den Vulkanen fasziniert, dass er dem gesamten innerandinen Tal den Namen „Avenida de los Volcanes“ (Straße der Vulkane) gab, in welchem sich 44 Vulkane Ecuadors befinden und von denen 15 aktiv sind. In der Umgebung um Quito befinden sich 17 Vulkane, 5 davon aktiv. Alle Vulkane sind Teil der Gebirgskette der Anden.

Humboldt bestieg mehrere Vulkane, u.a. den Pichincha und den Chimborazo (6.310 m), letzterer galt in jener Zeit als höchster Berg der Welt. Als er den Cotopaxi zum ersten Mal sah, bemerkte er: „Es ist ein vollkommener Kegel, der mit Schnee bedeckt der Schönste ist“.

Blick auf den wolkenfreien Chimborazo

Blick auf den wolkenfreien Chimborazo

Es wird erzählt, dass der Forscher so überwältigt war von diesem Land, dass er nach längerer Überlegung schließlich sagte: „Die Ecuadorianer sind seltsame und einmalige Wesen: sie schlafen ganz ruhig mitten unter knisternden Vulkanen, sie leben arm inmitten von unermesslichen Reichtümern und sie freuen sich über traurige Musik.“

Zu den Beiträgen für die Wissenschaft gehören die systematische Messung der Geschwindigkeit und Temperatur der kalten Meeresströmung, die die Küsten Chiles und Perus umgibt und die Südküste Ecuadors auf ihrem Weg zu den Galapagosinseln erreicht. Die Reisen innerhalb von Südamerika mit seinem Freund Aimé Bonpland über 10.000 Kilometer und fünf Jahre sind in der Geschichte der Erforschung des Neuen Kontinents unvergleichlich.