Nationalpark Tingo Maria und seine enorme biologische Vielfalt

Der im Mai 1965 gegründete Nationalpark Tingo Maria erstreckt sich über die peruanischen Distrikte Mariano Damaso Baraun und Rupa. Diese befinden sich in der Region Huanuco in der Provinz Leonico Prado. Begrenzt wird der 47.778 km² große Park im Süden durch das Tal des Rio Santa, im Norden durch den Rio Monzon, im Osten durch den Rio Huallaga und im Westen durch das Waldreservat Cerro Blanco und seinem Bach Rio Oro. Der Tingo Maria ist für seine außerordentlich vielfältige Flora und Fauna bekannt.

Die Anreise zum Nationalpark Tingo Maria

Der Ausgangspunkt für geführte Trekkingtouren in den Tingo Maria Nationalpark ist die gleichnamige Stadt. In der aufstrebenden Universitätsstadt Tingo Maria leben 55.000 Einwohner. Sie ist auffallend grün, denn der Regenwald kennt natürlich keine Stadtgrenzen. So bekommen Sie bereits bei der Ankunft einen ersten Eindruck von dem Naturerlebnis, welches Sie in der Region erwartet.

Am bequemsten und schnellsten erreichen Sie Tingo Maria auf einem Inlandflug. Der Ort besitzt einen Flughafen und regelmäßige Verbindungen mit Lima. Diese werden nicht nur von Touristen rege genutzt, auch die Hauptstädter kommen gerne in die grüne Stadt. Nach Lima fliegen zum Beispiel ab Frankfurt verschiedene Fluggesellschaften mit einem oder mehreren Stopps. Es lohnt sich, die Preise für einen Flug nach Peru zu vergleichen. Lima wird von mehreren europäischen Airlines angeflogen.

Paraglider an Limas Küste

Paraglider an Limas Küste

Wenn Sie ausreichend Zeit haben und viel von Land und Leuten sehen möchten, können Sie von Lima mit dem Bus oder einem Mietwagen nach Tingo Maria weiterreisen. Die Busfahrt dauert allerdings rund 12 Stunden. Genug Zeit, um vor allem mit Backpackern aus aller Welt ins Gespräch zu kommen.

Übernachten in Tingo Maria

In der Universitätsstadt finden jeder die passende Unterkunft. Es gibt sowohl luxuriöse als auch preisgünstige Hotels, einige verfügen über einen Pool. Besonders schön wohnen Sie in den Hotels am Stadtrand, da diese von Wiesen, Sträuchern und Bäumen umgeben sind. Ins Stadtzentrum und in den Nationalpark gelangen sie preisgünstig und schnell mit dem Taxi.

Blick über das Örtchen Tingo Maria

Sehenswertes und Aktivitäten im Nationalpark Tingo Maria

Die Hauptattraktion des Parks ist die enorm artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Es gibt aber noch mehr gute Gründe, den herrlichen Tingo Maria Nationalpark zu besuchen:

  • Eine Flussfahrt mit dem Boot ist entspannend und entschleunigend. Vergessen Sie den Lärm der Stadt und sehen Sie üppige Vegetation, Pfahlhütten und Schilf an sich vorüberziehen.
  • Einen Besuch lohnt unbedingt Cuevo de las Lechuzas, die geheimnisvolle Eulenhöhle. In ihren Grotten nisten die seltenen Fettschwalme, Schwalben und Wellensittiche. Mystisch muten die skurrilen Stalagmiten und Stalaktiten an. Eulen leben hier übrigens keine.
  • Unzählige weitere Höhlen gibt es im Tropenwald zu entdecken.
  • Der Nationalpark Tingo Maria ist beliebt bei Kletterern und Wanderern. Wer sich zu Fuß aufmacht, den Park zu erkunden, darf sich auf fantastische Naturerlebnisse freuen. So ist der Park beispielsweise für seine vielen Wasserfälle bekannt. Allerdings werden eine gute Kondition und entsprechende Ausrüstung für Wandertouren vorausgesetzt.
  • Auch Klettern ist beliebt, schließlich besteht der Park aus einer Gebirgskette. Diese hat übrigens aufgrund ihrer Form, die an eine liegende Frau denken lässt, den Beinamen «schlafende Schönheit» und ist das Wahrzeichen der Stadt.

Eulenhöhle im Nationalpark Tingo Maria

Die Flora und Fauna im Tingo Maria Nationalpark

Er gehört zu den südamerikanischen Nationalparks mit der größten Artenvielfalt sowohl in der Tierwelt als auch im Pflanzenreich: Der Tingo Maria ist die Heimat von rund 180 Vogelarten, darunter der Königsgeier und der Andenfelsenhahn. Auch zahlreiche Säugetiere finden optimale Lebensbedingungen. Sie können Flachlandtapire, den Halsbandpekari, den Großmazama (eine Hirschart), die wunderschöne Wildkatze Ozelot oder einen der zahlreichen Affen beobachten. Interessant sind auch die verschiedenen Fledermausarten, die im Tingo Maria zu Hause sind. Außerdem wird der Park von Insekten und Reptilien bewohnt. Viele der hier lebenden Tierarten sind geschützt oder gar vom Aussterben bedroht.

Ein Bewohner, der sich in den Nationalparks von Peru sicher fühlt, ist der Brillenbär, den Sie aber wahrscheinlich nicht zu Gesicht bekommen werden. Es sei denn, Sie sehen sich daheim den Film von dem liebenswert-tollpatschigen Bären Paddington an, der aus dem Dschungel Perus nach London reiste …

Unterwegs im Nationalpark Tingo Maria

Der exotische Regenwald weist eine riesige Fülle von verschiedene Pflanzenarten auf, von denen uns Europäern viele unbekannt sind. Aufgrund der Lage von ca. 1800 m ü. M zeichnet sich die Flora durch feuchten Nebelwald aus. Neben Hochwald gibt es Gebiete mit kleinwüchsigen Wäldern. Viele Bäume sind aufgrund der Feuchtigkeit von Moosen und Farnen bedeckt. Es blühen jede Menge Orchideen, Schlingpflanzen, Lorbeergewächse und Mimosen. Auch die Brasilianische Zeder findet sich im Tingo Maria Park. Zwischen Juni und Dezember wachsen außerdem unzählige Heilpflanzen. Achten Sie aber bitte darauf, dass das Pflücken von Pflanzen in einem Nationalpark normalerweise verboten ist.

Der Eintritt in den Nationalpark Tingo Maria

Wer den Park besuchen möchte, zahlt 10 PEN Eintritt, das entspricht ca. 2.50 Euro. Seien Sie sich bewusst, dass Sie einen Dschungel betreten. Das heißt: Tragen Sie knöchelhohe Wanderschuhe, lange Hosen und möglichst auch ein langärmliges Hemd. Außerdem sollten Sie ein gutes Mittel gegen Moskitos nutzen. Packen Sie Verpflegung in den Rucksack und vergessen Sie auch Trinkwasser nicht. Am Parkeingang können Sie Kokosnusswasser kaufen. Für den Besucher der Höhlen ist eine Taschenlampe, besser noch eine Stirnlampe, sinnvoll. Wenn Sie sich auf den ausgeschilderten Wegen aufhalten und die Vorschriften des Parks beachten, können Sie diesen auch als Familie mit Kindern besuchen. Wer den Nationalpark nicht alleine erkunden möchte, kann verschiedene geführte Touren buchen.

Die beste Reisezeit für Tingo Maria

Der Nationalpark Tingo Maria ist nicht das ganze Jahr über unbegrenzt begehbar. Möchten sie auf einer Rundreise durch Peru den Park besuchen, beachten Sie bitte: Vor allem während der Regenzeit, die von Oktober bis in den April hinein andauert, ist er beschränkt zugänglich. Die beste Reisezeit ist von Mai bis Anfang September. Dann gibt es viel Sonnenschein und die Temperaturen betragen durchschnittlich 23 bis 33 Grad. Mit Regen ist auch in dieser Zeit zu rechnen, der meiste fällt jedoch zwischen Januar und Februar. Warme Kleidung müssen Sie nicht mitnehmen, wenn sie den Tingo Maria Nationalpark besuchen, jedoch sollten Sie immer auch einen leichten Regenschutz in den Rucksack packen.