Nationalpark Serra da Cutia – für den Tourismus noch nicht zugänglich

Zum Schutz der Ökosysteme eines weiteren Teils Amazoniens wurde im August 2001 der Nationalpark Serra da Cutia gegründet. Er liegt im Südwesten des brasilianischen Bundesstaates Rondonia und umfasst eine Fläche von 284.910 Hektar. Verwaltet wird der Park vom Chico-Mendes-Institute for Biodiversity. Er umfasst Teile der Gemeinden Gujara-Mirim und Costa Marques im Bundesstaat Rondonia. Der östliche Teil ist geprägt von der Amazonas Tiefebene, im Westen liegt die Tiefebene des Rio Guaporé und seiner Nebenflüsse. Der Nationalpark Serra da Cutia grenzt direkt an Bolivien.

Fischer in Rondonia

Fischer in Rondonia

Anreise zum Nationalpark Serra da Cutia

Die Anreise erfolgt am besten mit Boot oder Flugzeug. Der nächste Flughafen liegt in der 130 km Luftlinie entfernten Hauptstadt Porto Velho. Zwar gibt es ab Europa keine Direktflüge, es lohnt sich aber, die Flugangebote nach Brasilien zu vergleichen. Verbindungen nach Porto Velho bieten mit ein bis drei Stopps zum Beispiel Air Portugal, Lufthansa oder Swiss an. Die meisten Touristen starten Ihre Reise in Brasilien sowieso in Rio de Janeiro oder Sao Paulo und können von dort bequem auf einem Inlandsflug weiterreisen.

Der Nationalpark Serra da Cutia ist noch nicht für Touristen zugänglich

Obwohl der Park für wissenschaftliche Forschungen, die Sensibilisierung für Umweltbelange und ökologischen Tourismus sehr günstig zu sein scheint, gibt es aktuell keinerlei Infrastruktur. Der Park ist für Besucher nicht geöffnet und es ist unbedingt davon abzuraten, ihn auf eigene Faust besuchen zu wollen!

Nationalpark Serra da Cutia – Schutzgebiet der IUCN

Der Park fördert zwar eine nachhaltige Entwicklung der hier lebenden Siedler und indigenen Gemeinden, kämpft aber, trotzdem er als IUCN-Schutzgebiet eingestuft wurde, mit illegaler Landnahme, Entwaldung, Jagd und Bergbau. Die International Union for Conservation of Nature (Internationale Union zur Bewahrung der Natur) arbeitet mit dem Schutzgebietsprogramm der Amazon-Region zusammen. Der Park wirkt wie ein Mosaik von einzelnen Schutzgebieten, die aus mehreren Schutzzonen und indigenen Gebieten sowie den ökologischen Korridor Guaporé/ Itenez Mamoré im Grenzgebiet zu Bolivien bestehen.

Faszinierende Flora und Fauna, die einen besonderen Schutz bedarf

Sowohl die Pflanzen- als auch die Tierwelt ist im Serra da Cutia außerordentlich vielseitig. Diese Region zählt zu den artenreichsten Amazoniens. Es wurden rund 490 Vogelarten gezählt, von denen vor allem Aras, Papageien und Jacutingas sehr zahlreich vorkommen. Des Weiteren fanden Forscher bisher 14 Schlangenarten, 24 Eidechsenarten, zwei Alligatorenarten, 41 Amphibienarten und weit mehr als 140 Fischarten. Zu den größeren und großen Säugetieren, die hier den perfekten Lebensraum vorfinden, gehören der Ameisenbär, der braune Tamarin, der Jaguar, der Puma, der Riesenotter, der Tapir und außerdem leben im Park zahlreiche Hirsche und Wildschweine. Es ist davon auszugehen, dass noch längst nicht alle hier beheimateten Tierarten entdeckt wurden.

Auch die Flora zeigt sich im Nationalpark Serra da Cutia überwältigend vielseitig. Hier herrscht eine sogenannte Übergangsvegetation zwischen tropischem Regenwald und der Buschsteppe (Cerrado).

Der Bundesstaat Rondonia war der erste in Brasilien, dessen Politik sich für den Umweltschutz stark einsetzt. Zwischenzeitlich sah das anders aus, da hatte eine politisch einflussreiche Agrarlobby das Sagen. Es lässt sich nicht übersehen, was in den letzten Jahrzehnten dem Regenwald angetan wurde. Dort, wo früher dichter Wals stand, grasen heute auf riesigen Flächen Rinderherden. Auch der Anbau von Sojabohnen drängte den Wald zurück. Der Einführung einer Satellitenüberwachung ist es zu verdanken, dass die Abholzung in den vergangenen Jahren drastisch eingeschränkt wurde. Umso mehr kommt dem Nationalpark als besonderem Schutzgebiet eine große  Bedeutung zu.

Reisen im Bundesstaat Rondonia

Auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt der Nationalpark Serra da Cutia nicht zugänglich ist, lohnt sich es sich, den Bundesstaat Rondonia zu besuchen. Er gehört zur Gesamtregion Amazoniens. Seine Einwohner leben vor allem von Edelsteinen, Nüssen, Kautschuk, Holz und Mineralien. Tourismus spielt keine große Rolle. Vor allem in Porto Velho stehen zahlreiche gute und günstige Hotels und Pensionen zur Verfügung. Im zentralen Westen von Rondonia können Sie den Nationalpark Pacaas Novos besuchen und dort die wunderschöne Flora und Fauna des Amazonasgebiets genießen.

Die beste Reisezeit für die Region rund um den Nationalpark Serra da Cutia

Es herrscht äquatoriales, feucht tropisches Klima. Die beste Reisezeit liegt zwischen Juni und September, dann ist es zwar heiß, aber es fällt kaum Niederschlag. Der September gilt in Porte Velho als heißester Monat mit rund 38 Grad. Die tiefsten Temperaturen herrschen im Juni, dann werden durchschnittlich 30 Grad gemessen. Grundsätzlich gilt Amazonien als Ganzjahresreiseziel.