Nationalpark Cutervo – Perus ältester Nationalpark

Im peruanischen Distrikt San Andrés de Cutervo liegt der älteste Nationalpark des Landes. Er wurde im September 1961 auf einer Fläche von gerade mal 25 km² gegründet. Heute umfasst er 92 km² zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung der einzigartigen, artenreichen Tier- und Pflanzenwelt des Los Tarros-Gebirges. Trotzdem er bald 60 Jahre alt ist, gilt er immer noch als Geheimtipp und wird nur von wenigen Touristen besucht.

Nationalpark Cutervo - im gleichnamigen Distrikt in Peru

Nationalpark Cutervo – im gleichnamigen Distrikt in Peru

Anreise zum Nationalpark Cutervo

Backpacking ist in Peru sehr beliebt und so nutzen viele Rucksacktouristen für die Reise im Land den Bus. Der Service ist gut und die langen Fahrten werden mit Schlafen, einem Gespräch und Erfahrungsaustausch mit anderen Reisenden oder mit, manchmal zu lauten, Filmen vertrieben. Nach dem langen Flug von Europa nach Lima lohnt es sich, ein, zwei Tage in der interessanten, von der Kolonialzeit geprägten Hauptstadt zu verweilen, bevor Sie die rund 9,25 Stunden dauernde Busfahrt von Lima nach Trujillo antreten. Die Linie wird von verschiedenen Unternehmen, von sehr günstigen Anbietern bis hin zu Luxus-Busunternehmen angeboten, sodass Sie abhängig von Ihrem Budget und Ihrer Abenteuerlust reisen können.
Schneller erreichen Sie Trujillo mit dem Flugzeug auf einem Inlandflug. Und außerdem  besteht natürlich die Möglichkeit, einen Mietwagen zu nehmen und auf eigene Faust zu fahren.

In Trujillo beginnt das Abenteuert Nationalpark Cutervo

In Trujillo beginnt das Abenteuert Nationalpark Cutervo

In Trujillo sind Sie allerdings noch nicht am Ziel, von hier aus folgt die Weiterfahrt mit Bus oder Mietauto und in weiteren 5 Stunden und 30 Minuten kommen Sie schließlich in Cutervo an.

Gut zu wissen:

  • Es gibt übrigens in Peru verschiedene kleinere Flugplätze, die jedoch alle zwischen 10 und 14 Stunden Auto- oder Busfahrt vom Nationalpark Cutervo entfernt liegen.
  • Der Nationalpark selbst liegt nördlich von Cajamarca und ist schwer zugänglich.
  • Es empfiehlt sich, von Cutervo ein Sammeltaxi zu nehmen, welches Sie über Socota nach San Andrés de Cutervo am östlichen Rand des Parks bringt.

Was Sie vor Ihrem Besuch im Park Cutervo wissen sollten

Landschaft, Tierwelt und Pflanzenwelt des Nationalparks Cutervo sind unvergleichlich vielfältig und wunderschön. Und damit das so bleibt, ist es nicht möglich, selbstständig im Park unterwegs zu sein oder gar zu zelten.

Der Park ist vor allem für seine Höhlen und die abwechslungsreiche Flora bekannt. Wer einmal dort gewesen ist,  versteht kaum, warum er weder in Reiseführern noch auf Tripadvisor erwähnt wird. Tatsächlich ist der Cutervo Nationalpark für den Tourismus kaum erschlossen.

Möchten Sie dieses wundervolle Gebiet selbst erleben, sollte Ihr erster Gang ins Büro der Verwaltung des Nationalparks führen. Dieses befindet sich an der Straße San Juan 724 in Cutervo. Sie können aber auch telefonisch (076 – 437 457) oder per Mail (izarate@sernanp.gob.pe) Kontakt aufnehmen. Die Mitarbeiter geben Ihnen gerne aktuelle Auskünfte zur Situation im Park und vermitteln einen Guide. Da die Führer, je nach Saison, sehr gefragt sind, empfehlen wir Ihnen, mindestens zwei Wochen im Voraus Kontakt aufzunehmen.

Unterkunft, Restaurants und Ausgangspunkt für Ausflüge in den Park

San Andrés de Cutervo ist ein freundliches, auf 2050 m gelegenes Städtchen in der Provinz Cajamarca. In der Nähe des Hauptplatzes finden Sie das Hostal El Guaicharo, in dem die wenigen Parkbesucher übernachten können. Es gibt ein paar Doppelzimmer und ein Gemeinschaftsbad. Den netten Besitzer finden Sie gleich in der Nachbarschaft in seinem Tante-Emma-Laden. Ebenfalls am Hauptplatz gibt es ein paar Restaurants, die  typisch ländliche, peruanische Küche anbieten. Hier werden Reis, Kartoffeln, dazu etwas Fleisch und als Gewürz vor allem scharfes Aji serviert. Darf es eine ganz ausgefallene Spezialität der Bergregion sein, dann kaufen Sie am Straßenrand grillierte Meerschweinchen am Spieß. Allerdings haben die Anbieter kaum ausländische Kundschaft, die kleinen Nagetiere werden vor allem für den Eigenbedarf zubereitet.

Sehenswertes, Flora und Fauna im Naturpark Cutervo

Perus ältester Nationalpark ist ein Wanderparadies. Neben mystischen Nebelwäldern prägen vor allem zwergwüchsige Wälder und Wiesenlandschaft das Bild. Überrascht stehen die Besucher vor dem großen Waldareal von Wachspalmen. Vor allem, weil in diversen Reiseführern geschrieben steht, dass das einzige massenhafte Vorkommen in Valle de Cocora in Kolumbien sei, rechnet niemand damit, dass es im Naturpark Cutervo ein noch weiteres Areal mit diesen speziellen Palmen gibt. Aber die Natur hält noch weitaus mehr Überraschendes parat: So wächst nirgendwo sonst der Góngora Orquid. Außerdem  gedeihen im Cutervo Nationalpark Quina-Bäume, Palmen, Wallnussbäume, Riesenfarne, Lorbeergewächse, Jacarandabäume, Zedern und der Podocarpus sp`.

Sehr vielseitig zeigt sich auch die Tierwelt im Park. Die Flora und die vielen Höhlen bieten auch seltenen Tierarten den optimalen Lebensraum. Allerdings hatte die Region in den letzten Jahren mehrfach mit Wilderei, Brandrodungen und illegalem Holzschlag zu kämpfen. Seit einiger Zeit wurde deshalb der bedrohte Brillenbär (auch als Andenbär bekannt) nicht mehr  gesehen. So bleibt zu hoffen, dass er sich weiter in die Wälder zurückgezogen hat. Dort leben auch Jaguar, Ozelot, Pampaskatze, Bergtapir, Weißwedelhirsch und andere Säugetiere. Es lohnt sich auch, den Park für Vogelbeobachtungen zu besuchen. So lebt hier neben Riesenkolibri, Fettschwalme und Goldkopftrogon zum Beispiel das peruanische Wappentier: der Andenfelsenhahn.

Die beste Reisezeit für den Nationalpark Cutervo

Es wird empfohlen, Aktivurlaub und Trekking in den Anden während des peruanischen Winters einzuplanen. Dann herrscht Trockenzeit mit relativ viel Sonnenschein und nur wenig Niederschlag. Der Winter in Peru entspricht dem mitteleuropäischen Sommer und reicht vom späteren Frühling bis etwa September. Falls Sie eine längere Reise nach Peru planen, lohnt es sich, in den übrigen Monaten Zeit für Ausflüge an die Küste und Sightseeing zu nehmen.