Isiboro Securé – Nationalpark und Indigenen-Schutzgebiet

Isiboro Secure erstreckt sich über eine Fläche von 1.300.000 Hektar in den bolivianischen Departements Beni und Cochabamba. Obwohl es hier eine ausgedehnte Savanne gibt, ist die Region überwiegend bergig. Das Gebiet befindet sich am Rande des Regenwaldes, östlich von La Paz. Im November 1965 wurde der Nationalpark Isiboro Secure gegründet und ist seit November 1990 außerdem Indigenen-Schutzgebiet ist. Dem vorausgegangen war der Kampf verschiedener indigener Völker um ihr Land.

Nationalpark Isiboro Securé

Nationalpark Isiboro Securé

Die Anreise zum Nationalpark Isiboro

Das Schutzgebiet kann auf dem Wasser- oder dem Landweg erreicht werden. Möchten Sie den Park besuchen, empfehlen wir Ihnen, nach Cochabamba zu fliegen. Für Flüge ab Europa sind zwei Zwischenstopps einzuplanen, zudem gibt es diverse Inlandflüge nach Cochabamba. Dort können sie einen geländegängigen Mietwagen nehmen. Die Zufahrt zum Nationalpark ist über die Chimore-Strasse von Cochabamba aus möglich.

Wir empfehlen Ihnen, sich vor Reiseantritt beim zuständigen Fremdenverkehrsbüro nähere Informationen zur Anfahrt und Möglichkeiten, den Park auf eigene  Faust zu besuchen, zu holen. Das Büro befindet sich in Cochabamba, Plaza 14 de Septembre, Tel. 425 8030. Hier erfahren Sie auch die Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel von Cochobamba zum Isiboro River.

Dualer Tourismus zweier indigener Yurakaré-Gemeinden

Die DELPIA (Stiftung für die lokale Entwicklung der Ureinwohner des Amazonasgebiets)  entwickelte eine Konzept, dessen Grundsatz es ist, dass Touristen und indigene Gastgebern gleichermaßen von dem Besuch profitieren sollen. Sie bekommen hier die einzigartige Möglichkeit, für ein paar Tage mit den Ureinwohnern der Region zu leben. Innerhalb der Gemeinden schlossen sich jeweils zehn Familien zu Tourismusverbänden zusammen. Diese sind gemeinsam in der Lage, Gäste aufzunehmen, sie zu betreuen und an ihrem Leben teilhaben zu lassen. Dieses Projekt stellt für die Übernachtung traditionelle Hütten sowie Campingausrüstungen und für den Transport auf dem Fluss Kanus zur Verfügung. Eine Portion Abenteuerlust müssen Sie zwar mitbringen, dafür bekommen Sie aber einen unschätzbaren Einblick in das Leben und die Welt der Ureinwohner.

Übernachten in der Region Isiboro Securé

Der Tourismus ist in dieser Region nicht ausgeprägt, weshalb es nur wenige Übernachtungsmöglichkeiten außerhalb des zuvor genannten Projektes und nur die nötigste touristische Infrastruktur gibt. Gäste, die individuell anreisen, finden aber in der Tsimane River Lodge im Nationalpark Isiboro Securé sehr schöne, gemütliche Zimmer und ein gutes Restaurant mit Bar. Hier können Sie nach Abenteuern im Park so richtig ausspannen.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten im Nationalpark Isiboro Securé

Neben der Natur, die schließlich einen Nationalpark ausmacht, finden Sie im Isiboro Securé Zugang zur ursprünglichen Kultur der indigenen Bevölkerung und können die einfache Lebensweise der freundlichen Ureinwohner kennenlernen.

  • Schließen Sie sich geführten Wanderungen und Trekkingtouren oder Touren mit dem Kanu auf den Flüssen Isiboro, Securé oder Mamoré an.
  • Im Park befinden sich historische Stätten, die bei Archäologen auf großes Interesse stoßen und auch für Touristen interessant sind.
  • Im Park kommen Hobbyfotografen und Profis gleichermaßen auf ihre Kosten, ist er doch für seine vielseitige Landschaft und enorme Tier- und Pflanzenwelt bekannt.

Die außergewöhnliche Flora und Fauna im Isiboro Securé

Da das Gebiet eine sehr abwechslungsreiche Landschaft vorweist, finden zahlreiche Pflanzen und Tiere hier den perfekten Lebensraum. Der Park erstreckt sich über Höhenlagen von 180 bis 3000 m ü. M. Im Süden und Westen liegt der langgestreckte Höhenrücken der Serrania de Mosetenes. Hier entspringen einige kleine Flüsse, die nach Südwesten und Nordosten abfließen. Das Gebirge ist nahezu unerschlossen und kaum besiedelt. Zur landschaftlichen Vielfalt des Parks gehören außerdem unter anderem mystische Nebelwälder, unzugängliche Moorlandschaften und herrliche Lagunen.

Die Tierwelt

Im Nationalpark sind einige Entwicklungsprojekte in den Bereichen Fischzucht und Eidechsenzucht tätig. Ansonsten leben hier ausschließlich wilde Tiere. 714 Tierarten wurden registriert. Zu diesen gehören Puma, Jaguar, Brillenbär, Ozelot, Alligatoren, Schlangen – unter anderem die Anakonda -, Tukane, Sumpfhirsch, rote Aras, schwarze Enten, Kaimane, und Riesenotter, Schmetterlinge und Insekten. Besonders gut eignet sich die Lagune Bolivia für Wildtierbeobachtungen. In der Regenzeit gelangen Sie dorthin ausschließlich mit dem Boot.

Ein weiteres Tier, welches nur in Teilen Südamerikas vorkommt, ist der Amazonasdelfin, der sich im Alter rosa färbt und eine behaarte Schnauze aufweist. Einige Vertreter der Tierwelt werden Sie wahrscheinlich gar nicht zu Gesicht bekommen. Mit etwas Glück können Sie aber den atemberaubenden Andenkondor beobachten, der schon von den Inkas verehrt wurde.

Die Pflanzenwelt

Weit über 400 verschiedene Pflanzenarten wurden im Nationalpark Isiboro Securé registriert. Zu der außergewöhnlichen Vielfalt gehören Latschenkiefer, Walnuss, Zeder, Palmen, Eichen, Brazil Beauty Leaf, Steineiben, Gräser, Kräuter und Blumen. Die natürlichen Ressourcen sind einer von Boliviens großen Pluspunkten, die leider nicht alle zu schätzen wissen. Es besteht immer die Gefahr, dass aus wirtschaftlichen Gründen Raubbau betrieben wird.

Die beste Reisezeit für den Nationalpark Isiboro Securé und allgemeine Informationen

Trotzdem Bolivien in der Nähe des Äquators liegt, herrscht kein einheitliches, tropisch-warmes Klima. Für den Nationalpark Isiboro Securé gilt: In niedrigen Lagen kann es sehr warm sein, gemäßigt sind die Temperaturen in mittleren Lagen während es im Gebirge, je höher Sie kommen, zu jeder Jahreszeit mitunter empfindlich kalt ist. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt im Park 30 Grad in flachen Regionen und 15 Grad in hohen Lagen.

Als beste Reisezeit für Bolivien gelten die Monate Mai bis Oktober, wenn es vergleichsweise trocken ist. Dann sind übrigens die Preise im Land allgemein etwas höher als in der Regenzeit zwischen November und April. Trotzdem lohnt es sich nicht, in der Regenzeit zu reisen, denn unterbrochene Verkehrsverbindungen und sehr viele Moskitos trüben dann den Spaß an Outdooraktivitäten.

Packen Sie zu jeder Jahreszeit für Reisen nach Bolivien auch warme Kleidung sowie einen Regen- und Insektenschutz.