Die Top Reiseziele in Uruguay

Uruguay – das ist nicht nur Fußball, Rindfleisch, Gauchos und Tango: Uruguay ist auch unendliche Weite und Natur, eine einzigartige Tierwelt und nicht zuletzt eine hilfsbereite und warmherzige Bevölkerung. Das Land wird oft auch einfach “El Paisito” genannt, was so viel wie “kleines Land” bedeutet. Das mag flächenmäßig stimmen, unscheinbar ist es jedoch keineswegs.

Galt Uruguay vor ein paar Jahren noch als Geheimtipp, so hat es sich inzwischen herumgesprochen, dass Reisende, die einfach mal entschleunigen und eine fremde Kultur kennenlernen möchten, hier das ideale Ziel finden. Neben den vielen Sehenswürdigkeiten und der grandiosen Natur locken 660 Kilometer Strand, wo Sie an vielen Abschnitten ganz allein sein werden. Vor allem Bewohner der Nachbarländer, Brasilien und Argentinien, machen hier Urlaub. Vor der Küste fühlen sich Delfine, Wale und Seelöwen wohl und können problemlos beobachtet werden.

Uruguay hat noch einen Pluspunkt, den Südamerikareisende sehr zu schätzen wissen: Es ist das sicherste Land des Kontinents und kann bezüglich Sicherheit durchaus mit Mitteleuropa mithalten.

Es gibt nach Uruguay aus Deutschland, Österreich und der Schweiz keine Direktflüge, jedoch werden von Air Europe, Iberia und Air France Flüge mit Umsteigen in Madrid oder Paris angeboten. Eine weitere Flugverbindung aus Europa nach Montevideo bietet TAM über São Paulo an. Der Aeropuerto Internacional de Carasco ist der wichtigste Flughafen des Landes. Es ist ein für südamerikanische Verhältnisse erstaunlich übersichtlicher, moderner Airport, von dem aus eine Taxifahrt nach Montevideo, je nach Verkehrsaufkommen, zwischen 30 Minuten bis zu einer Stunde dauert.

Die Hauptstadt Montevideo

Montevideo, die Hauptstadt Uruguays, erstreckt sich über 523 km, wovon 336 km ländliches Gebiet sind. Mehr als ein Dreiviertel der Industrie des Landes ist in diesem Departamento angesiedelt. Zudem befinden sich hier die wichtigsten Standorte aus dem internationalen Bankenbereich, der Tourismusbranche sowie diverse Dienstleistungen. Montevideo liegt direkt am Atlantik, außerdem fließen einige Flüsse durch die Hauptstadt. Dazu zählen der Rio de la Plata und der Rio Santa Lucia. Der Hafen Mondevideos zählt zu den wichtigsten Häfen in ganz Lateinamerika.

Sehenswürdigkeiten, die Sie in Montevideo nicht verpassen sollten:

Ciudad Vieja – die Altstadt Montevideos

Die Altstadt von Montevideo, Ciudad Vieja, ragt als kleine Halbinsel in den Rio de la Plata hinein. In früheren Zeiten war sie komplett ummauert, eine Festung, die vor brasilianischen und argentinischen Angriffen Schutz bot. Eine zusätzliche Absicherung bot die Puerta de la Ciudadela, was übersetzt „Tor zur Zitadelle“ heißt. Das beeindruckende Bauwerk steht jetzt zwischen Alt- und Neustadt, die Zitadelle selbst existiert nicht mehr. Die Besichtigung der Altstadt sollten Sie sich während Ihres Aufenthaltes in Montevideo auf keinen Fall entgehen lassen. Schlendern Sie durch die im Schachbrettmuster angelegten Gassen und Straßen und fühlen Sie sich zurückversetzt in die Zeit des 18. und 19. Jahrhunderts. Wer sich für Geschichte und Architektur interessiert, kommt in der Ciudad Vieja voll auf seine Kosten: Wundervolle Kolonial- und Sakralbauten, pittoreske Hinterhöfe und schöne Plazas laden zum Staunen und Verweilen ein. Viele öffentliche Gebäude sind frei zugänglich und das sollten Sie nutzen! Von außen oft unscheinbar und ein bisschen heruntergekommen wirkend, werden Sie im Inneren Böden aus Carrera-Marmor, Stuck- und Goldornamente und atemberaubende Kristalllüster entdecken. So manch architektonisches Meisterwerk erzählt bis heute vom einstigen Wohlstand der Stadt.

Der Charme der Altstadt von Montevideo ist auch in den zahlreichen Caféhäusern spürbar. Und natürlich gibt es interessante Museen. Besonders das Teatro Solis sollte beim Bummel durch die Ciudad Vieja nicht ausgelassen werden:

Teatro Solis

Einst war es in Lateinamerika das erste große Theater, außerdem ist es das zweitälteste: Das Teatro Solis, ein klassizistischer Bau im italienischen Stil, wurde noch vor der neunjährigen Belagerung der Hauptstadt errichtet. Damals lebten in Montevideo gerade mal 30.000 Menschen und das Theater war eine besondere Attraktion, die 1856 mit einer Oper von Guiseppe Verdi eingeweiht wurde. Um die Jahrtausendwende hat man eine mehrjährige Renovierung vorgenommen und seit 2004 treten hier wieder namhafte Künstler aus Konzert-, Theater- und Opernwelt auf.

Rambla von Montevideo

Eine gute Orientierung für alle, die Montevideo zu Fuß erkunden möchten, bietet die Rambla – die Uferpromenade. Sie verläuft entlang der Strände und des gesamten Südens der Stadt. Sie ist 22 Kilometer lang und wurde bereits 1935 eingeweiht. Genutzt wird sie vom Straßenverkehr ebenso, wie von zahlreichen Fußgängern und natürlich bildet sie auch einen Anziehungspunkt für Touristen. Die Rambla ist ein Bestandteil des sozialen Lebens Montevideos.

Plaza de la Independencia

Zum Besuch einer Stadt gehört natürlich auch die Besichtigung des Zentrums. Montevideo lässt sich gut zu Fuß erkunden. Am besten starten Sie auf der Plaza de la Independencia, auf der der Nationalheld José Gervasio Artigas mit einem überlebensgroßen Reiterstandbild geehrt wird. Dieses bildet den Ausgangspunkt ihres Spaziergangs und wird auch gerne als Treffpunkt genutzt. Zu Füssen des Denkmals befindet sich das Mausoleum des Nationalhelden, bewacht von einer Ehrengarde.

Museo Histórico Nacional

Über zwei Stockwerke erstreckt sich das Museo Histórico Nacional, welches durchaus einen Besuch lohnt: Gezeigt werden umfangreiche militärische Exponate, aber auch alltägliche Dinge wie Kleidung, Haushaltsgegenstände und Schuhe sowie Bilder. Der Besucher bekommt hier, im Zuhause des ersten Präsidenten Uruguays, einen umfangreichen Eindruck vom Leben vor der Kolonialherrschaft, dem Unabhängigkeitskampf und der ersten Zeit danach. Übrigens ist der Eintritt kostenlos.

Catedral Metropolitana

Die römisch-katholische Catedral Metropolitana de Montevideo ist die wichtigste Kirche des Erzbistums in Montevideo. Die Hauptkirche der Katholiken stammt aus der neoklassizistischen Zeit und befindet sich an der Plaza de la Constitucion. Sie wurde 1975 zum Monumento Historico Nacional, also zum national historischen Denkmal, erklärt.

Palacio Piria und Palacio Estévez

In Montevideo sind einige großartige Paläste zu bestaunen. Zu diesen gehören der Palacio Piria und der Palacio Estévez. Während im Palacio Piria heute Büroräume untergebracht sind, beherbergt der Palacio Estévez im Obergeschoss ein Museum. Beide Gebäude sind als Monumento Histórico Nacional klassifiziert.

Pocitos

In den letzten Jahren hat sich Pocitos zu einem der angesagtesten Viertel Montevideos entwickelt. Einerseits finden Sie hier die beschauliche Ruhe des Mittelstandes und entsprechende Sicherheit, anderseits viele kulturelle Anlässe, ein abwechslungsreiches Nachtleben und gute Shoppingmöglichkeiten. An den Stränden werden alle erdenklichen Wassersportarten angeboten und natürlich spielt man hier auch Fußball – ein Sport, der in Uruguay einen sehr hohen Stellenwert genießt. Vor allem im Sonnenuntergang zieht es viele Einheimische und Touristen an die Rambla. In Pocitos ist die Auswahl an Bars, Cafés und Restaurants sehr groß und viele angesagte Lokale befinden sich hier. Vielerorts können Sie das traditionelle Asado, ein Grillgericht, essen und dazu ein Bier genießen. Dabei ist fast immer von irgendwoher Live-Musik zu hören und wer Lust zum Tanzen hat, ist in Pocitos ohnehin am richtigen Ort.

Neben großen, modernen Shopping-Centern bieten in Pocitos diverse Straßenmärkte ihre Waren an. Neben Kleidung und Lebensmitteln lassen sich Antiquitäten und landestypische Spezialitäten finden. Hier lohnt es sich auch, nach einem originellen Mitbringsel made in Uruguay für die Lieben zu Hause zu suchen.

Natürlich hat Montevideo noch viel mehr zu bieten. In der Hauptstadt gibt es mehrere Touristeninformationen. Vor allem dann, wenn Sie länger in der Stadt weilen, ist es empfehlenswert, sich hier ausführlich beraten zu lassen.

Colonia del Sacramento – der Charme der ältesten Stadt Uruguays

Colonia del Sacramento ist eine Stadt mit rund 26.200 Einwohnern und liegt am Rio de la Plata. Sie wurde 1680 durch Dom Manuel Lobo gegründet und ist somit die älteste Stadt Uruguays.  Dank ihrer lebhaften Geschichte verfügt Colonia del Sacramento über viele Sehenswürdigkeiten, weshalb Sie, wenn möglich, mehrere Tage hier verbringen sollten. Die Stadt wird gerne als einer der größten Schätze des Landes bezeichnet. Das Stadtbild ist geprägt von kleinen, im Kolonialstil erbauten, Häusern, kopfsteingepflasterten Straßen und vielen Oldtimern aus den 1930er bis 1950er Jahren. Der Charme dieser Stadt begeistert jeden, der sie kennenlernt und der etwas abgegriffene Spruch “jeder Stein atmet Geschichte”, könnte in Colonia del Sacramento geprägt worden sein.

Dass Spanien und Portugal rund 150 Jahre lang um die Stadt stritten, erklärt die Überreste der Festungsanlage mit dem Stadttor sowie die beiden Bastionen. Manche Besucher meinen, dass Colonia del Sacramento teilweise an das alte Lissabon erinnert. Der pittoreske alte Teil der Stadt ist aber nicht das einzige, was sie so besonders macht. So fallen beispielsweise die repräsentativen Residenzen auf, die in der Zeit nach Erlangung der Unabhängigkeit erbaut wurden und vielen Straßenzügen ein prächtiges Bild geben.

Barrio Histórico

Auf einer kleinen Landzunge, die in den Rio de la Plata hineinragt, finden Sie die Barrio Histórico, die Altstadt von Colonia del Sacramento. Reich an Sehenswürdigkeiten, lohnt sich ein ausgedehnter Spaziergang. Wenn Sie Barrio Histórico nicht auf eigene Faust erkunden möchten, können Sie sich einer der zahlreichen Führungen anschließen. Aber ganz gleich, ob in einer Gruppe oder allein: Der Stadtrundgang beginnt am besten am Stadttor Proton de Campo. Übrigens werden auf Anfrage auch Stadtführungen auf Deutsch angeboten.

Durch das Stadttor wird die Altstadt über eine Zugbrücke erreicht. Was dann folgt, ist ein bisschen wie eine Zeitreise: Bougainvillea wachsen an den Mauern der alten Häuser, in idyllischen Gassen spielt sich das Leben teilweise im Freien statt, Verkäufer mit Bauchläden bieten den in Uruguay beliebten Mate-Tee an und am Plaza Major laden gemütliche Cafés und Restaurants zu einer Rast ein. Es sind mehr die kleinen, unverhofften Dinge, die es in den Gassen und Ecken zu entdecken gibt. Empfehlenswert ist auch ein Besuch der Casa del Nacarello, einem original erhaltenen Haus aus der Gründungszeit mit auffallend roten Mauern.

Barrio Histórico wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und dient immer wieder als Kulisse für historische Filme.

Punta del Este – die Stadt, die Touristen magisch anzieht

Vor allem im Sommer ist Punta del Este ganz schön mondän und es heißt, keine andere Stadt in Südamerika pulsiert wie diese. Obwohl hier nur 10.000 Einwohner leben, zieht es pro Jahr im Sommer bis zu 70.000 Touristen hierher. Was aber macht die magische Anziehung, die dieses Städtchen zu haben scheint, eigentlich aus? Fakt ist, dass hier wirklich alles geboten wird, was man sich im Urlaub nur erträumen kann. Für den schönen Strand und das gute Wetter sorgt die Natur, alles andere wurde von den Tourismusbehörden und Vereinen geschaffen. So finden Sie hier, um nur ein paar Beispiele zu nennen, Schönheitswettbewerbe, Poker- und Golfturniere, Casinos, Bars und Filmfestivals. Dazu kommen verschiedene Sehenswürdigkeiten, die Sie unbedingt besuchen sollten:

Hafen von Punta del Este

Im kleinen Hafen von Punta del Este gehen sowohl Luxusjachten als auch Fischerboote vor Anker. Wer mag, kann hier frische Fische direkt von den Fischern kaufen. Da die Fischreste gleich wieder ins Meer geworfen werden, schauen die Robben und Seelöwen der nahen Insel Los Lobos, sehr zur Freude der Touristen, regelmäßig vorbei. Während einige in der Sonne liegend Siesta halten, warten andere im Wasser auf die Leckerbissen. Schöne Restaurants beim Hafen haben gute Fischküche auf dem Speiseplan.

Casapueblo

An der Punta Ballena gelegen, mit Blick auf Punta del Este, fasziniert die Casapueblo nicht nur Architekturliebhaber. Der Künstler Carlos Paez Vilaro lebte bis zu seinem Tod im Jahre 2014 selbst in seinem Haus. Heute beherbergen die Privaträume ein Hotel sowie ein Museum. Ein Tipp: Besuchen Sie Casapueblo bei Sonnenuntergang, dann finden hier öfters Lesungen mit Musik statt.

Los Dedos

Fünf riesige Finger im Sand am Strand des Atlantiks – ein Wahrzeichen, geschaffen von einem chilenischen Künstler: Das ist Los Dedos. Das Kunstwerk ist so außergewöhnlich, dass es Scharen von Touristen anzieht und ein beliebtes Fotomotiv darstellt. Reisebusse bringen an manchen Tagen Massen von Besuchern hierher, die über einen Brettersteg zu den fünf Fingern gelangen, um hier ein Erinnerungsfoto zu schießen.

Iglesia de la Candelaria

Wer dem Trubel der Stadt für einen Moment entfliehen möchte, findet direkt beim Leuchtturm die hübsche Kirche Iglesia de la Candelaria. Sie steht auf einem malerischen kleinen Platz, der von einigen wunderschönen Wohnhäusern umgeben ist. Nur rund fünf Minuten laufen Sie vom Jachthafen hierher. Die Kirche mit der auffälligen neoromanischen Fassade verfügt über einen riesigen Kronleuchter aus Kristall und interessanten Heiligendarstellungen im Innenraum.

Edificio de la Aduana

Nur wenige Gehminuten von der Kirche entfernt, befindet sich ein weiteres interessantes historisches Bauwerk: Das 1886 erbaute Zollgebäude wird bis heute, neben einigen anderen Funktionen, als solches genutzt.

Isla de Lobos – die Insel der Seehunde

Sie liegt rund 9 Kilometer entfernt von Punta del Este im Atlantik: Die Isla de Lobos ist 43 ha groß und für Menschen nicht zugänglich. Die felsige Insel ist ein Naturschutzgebiet, in dem bis zu 200.000 Säugetiere leben. Dazu kommen zahlreiche Vogelarten. Mit Touristenbooten können Sie täglich ganz aus der Nähe Seehunde, Seelöwen, Seeelefanten und andere Bewohner beobachten. Bis zu 1.000 Seehunde kommen jährlich auf der Isla de Lobos zur Welt. Insgesamt handelt es sich hier um einen einzigartigen Lebensbereich. Lediglich in Alaska gibt es eine noch größere Seelöwenkolonie. Inzwischen sind immer mal wieder Projekte in Planung, die kleine Touristengruppen auf die Insel bringen sollen. Dazu muss gesagt werden, dass Naturschützer bei der Planung miteinbezogen werden, die streng darauf achten, dass keinerlei Eingriffe in das natürliche Ökosystem der Insel gemacht werden. Das gilt schon heute für Taucher, die vor der Insel gerne mit den Seehunden auf Tuchfühlung gehen.

Das einzige Gebäude auf der Isla de Lobos ist ein Leuchtturm. Er ist 59 Meter hoch und wurde 1858 erstellt.

Isla Gorriti – eine Insel von historischer Bedeutung

Für Südamerikaner, die in Punta del Este Urlaub machen, ist ein Besuch der Isla Gorriti ein Muss und auch für europäische Besucher lohnt sich der Ausflug auf die Insel. Mit einer Größe von 21 ha,  befindet sie sich unmittelbarer Nähe des Punktes, an dem der Atlantik auf den Punta de la Plata trifft. Nach ihrer Entdeckung durch Juan Diaz de Solis im Jahre 1516 landeten noch weitere bekannte Seefahrer hier, aber auch Piraten nutzen die Isla Goritti. Überreste der Festung sowie Kanonen zeugen bis heute von den Schlachten, die hier immer wieder geschlagen wurden.

Vor allem aber zieht die Landschaft der Insel die Touristen in ihren Bann. Dank der üppigen Flora und interessanten Fauna wurde sie zum Naturschutzgebiet erklärt. Es ist nicht erlaubt, auf der Insel zu bauen. Auch zelten ist streng verboten. Wer die Insel besucht, kann auf den verschlungenen Wegen wunderschöne Wanderungen unternehmen oder im Atlantik baden und verschiedenen, naturverträglichen Wassersportarten nachgehen.

Punta del Diablo – Traumdestination für Hippies und Surfer

Eigentlich ist Punta del Diabolo ein altes Fischerdorf. Wo es einst beschaulich zu- und herging, treffen sich seit den 1960er Jahren die Hippies und Surfer. Zuerst kamen sie aus Uruguay und den Nachbarländern, dann reisten sie aus dem ganzen Kontinent an und inzwischen gilt Punta del Diablo auch als angesagte Adresse für europäische Hippies. Natur und Nachtleben ergänzen sich hier perfekt. Nachts trifft man sich in den zahlreichen Clubs, Bars und Restaurants. Tagsüber sind Surfen, Wellenreiten und Schwimmen im Atlantik angesagt. Gerne schauen auch Delfine hier vorbei und begleiten die Schwimmer ein Stück, bevor sie wieder hinaus ins Meer verschwinden. Mit Fahrrädern lässt sich die Umgebung am besten erkunden. Das lohnt sich durchaus, denn trotz des großen Ansturmes hat sich der Ort einen gewissen Charme erhalten können. Große Bettenburgen gibt es nicht, dafür bunte Häuser und eine ansprechende Architektur, die das friedliche, freundliche Miteinander der Besucher unterstreicht. Selbst in der Hauptsaison zwischen Dezember und Februar ist die Stimmung im Ort entspannt. Nur die Preise explodieren dann förmlich und verdreifachen sich.

In und um Punta del Diablo finden Sie einige Sehenswürdigkeiten, die auch für Nicht-Hippies attraktiv sind:

Der Strand von Punta del Diablo ist nicht nur einer der schönsten des Landes, sondern bietet auch einzigartige Naturschauspiele. Während Delfine und Robben noch relativ häufig zu beobachten sind, können Sie mit etwas Glück zwischen Juli und Oktober auch Wale sehen. 15 km entfernt von Punta del Diablo liegt Karumbe, das Zentrum für Meeresschildkröten. Zwischen Punta del Diablo und Barra de Chuy stranden von November bis April viele der Tiere, die von Brasilien oder Afrika hierherkommen. Gestrandete oder kranke Meeresschildkröten werden in Karumbe gesund gepflegt. Touristen gibt man gerne Tipps, wo die Tiere gut beobachtet werden können und wie man sich ihnen gegenüber verhalten sollte.

Ein Tipp: Falls Sie im März in Uruguay weilen, lohnt sich die Teilnahme am Fest „Salvemos a las Tortugas Marinas“ was übersetzt heißt: „Lasst uns die Meeresschildkröten retten“. Dann werden nämlich die gesunden Schildkröten wieder zurück ins Meer gelassen.

Salto – Uruguays zweitgrößte Stadt

Salto, die zweitgrößte Stadt Uruguays ist ein beliebtes Urlaubsziel für Einheimische und Touristen. Schöne Strände, eine 20 km lange Uferpromenade, aber vor allem die Thermalbäder sind ein Grund, sich hier eine Auszeit vom Alltag, oder von der Reise durchs Land, zu gönnen. Die Stadt hat ein reiches Kulturleben mit Museen, gepflegter Architektur aus dem 19. und 20. Jahrhundert und schöne Plätze zu bieten. International bekannt ist sie jedoch wegen der Thermalbäder.

Thermas de Salto Grande

Eigentlich gehören die Thermen von Salto Grande zum nach dem bekannten Schriftsteller benannten Hotel Horacio Quiroga, aber sie sind für jedermann zugänglich. Die Thermalanlage soll die größte Lateinamerikas sein. Die Anlage lädt Jung und Alt gleichermaßen ein und ist entsprechend angelegt. Das Angebot reicht von attraktiven Wasserrutschen und Schlauchbootfahrten für die jüngeren Gäste bis zum reichhaltigen SPA-Angebot für Erwachsene. Es gibt zum Beispiel Whirlpools, ein Freiluftwellenbad, einen Strand und sogar einen Wasserfall. Wer nicht im Hotel übernachten möchte, findet weitere Unterkünfte für jedes Budget in unmittelbarer Nähe.

La Ruta del Vino – die Weinstraße

Weinkenner wissen die guten Tropfen von Uruguays Weinbauern längst zu schätzen. Falls Sie diese noch nie probiert haben, bekommen Sie während Ihrer Reise durch das südamerikanische Land garantiert ausreichend Gelegenheit. Auf rund 10.000 ha Fläche produzieren über 270 Bodegas jährlich fast 100.000 l Wein. Angebaut wird vor allem Tannat, eine einheimische Rebsorte. Die meisten Weingüter finden Sie im Departemento Canelones. Viele Bodegas bieten Führungen durch Ihre Reben und Weinkeller mit anschließender Weindegustation an. Weinverkostungen und Weinfeste finden in der Region entlang der La Ruta del Vino immer wieder statt.

Zwei Tipps: Im März feiert man ein bekanntes Erntefest, das Festival de la Vendimia. Allerdings sind die wenigen Übernachtungsmöglichkeiten meist schon einige Zeit vorher ausgebucht.

Möchten Sie eine Weindegustation vereinbaren, rufen Sie den Winzer vorher an und vereinbaren Sie einen privaten Termin.

Minas – die Region, die Uruguays Identität mitprägte

1783 wurde Villa de la Concepcion de las Minas auf Befehl der spanischen Krone gegründet. Zu der Zeit gab es gerade mal 40 Häuser, die sich über die Berge verteilten und von Siedlern aus Asturien und Galicien bewohnt wurden. Bekannt ist die Region wegen ihres großen Reichtums an Marmor, Granit und Kupfer. Minas Geschichte trägt Wesentliches zur Identität des Landes bei, den einerseits lebten hier lange Zeit vor der Entdeckung durch die Europäer die Stämme der Guarani und Charrua, zum anderen ist es der Geburtsort von Juan Antonio Lavalleja, der in Minas 1784 das Licht der Welt erblickte und eine der zentralen Persönlichkeiten im Unabhängigkeitskampf wurde.

In Minas leben heute 40.000 Einwohner, deren Haupterwerbzweige die Landwirtschaft und Viehzucht sowie Bergbau und Tourismus sind. Die Stadt hat selbst einige Sehenswürdigkeiten, vor allem aber ist die nähere Umgebung bei Touristen und Einheimischen sehr beliebt. So gelten zum Beispiel die Sierras von Minas zu den beliebtesten Orten für Kletterer. Die Region ist prädestiniert für Bergsteigen, Wandern und Klettern. Einen Ausflug wert ist auch der Berg Cerro Arequita, 12 km nördlich von Minas. Er ist mit 320 m zwar nicht gerade hoch, aber seine Grotten sind bekannt und einzigartig, vor allem die Gruta Colon. Am Berghang befindet sich zudem der Ombu-Wald, der zweitgrößte im Land. Die Grotte sowie der Berggipfel können auf Führungen erkundet werden.

Ruta Panorámica 81

Etwa 5 km südöstlich von Minas zweigt von Ruta 8 die Ruta Panorámica ab. Wenn Sie mit dem Mietauto Uruguay bereisen, sollten Sie diese Route unbedingt mit einplanen. Es handelt sich um eine romantische Panoramastraße im sogenannten “Goldenen Dreieck”, das sich zwischen Rocha, Minas und Maldona befindet. Die Gegend wurde im 19. Jahrhundert von Charles Darwin entdeckt und er war beeindruckt von der Landschaft, die so ganz im Gegensatz zum restlichen Uruguay steht. Da es sich um eine nicht befestigte Straße handelt, sollten Sie ein entsprechendes Fahrzeug mieten und darauf achten, dass dieses wirklich in gutem Zustand ist. Sie werden sich in traumhafter Umgebung befinden, aber sollten in dieser Gegend keinen ernsthaften Fahrzeugschaden haben, da sie hier doch recht abgelegen unterwegs sind. Die Ruta Panorámica hält ein besonderes Highlight parat:

  • Die Wasserfälle des Büßers, oder, wie sie in der Landessprache heißen „Cascades del Aqua del Penitente“, sind nur schwer zu finden, denn eine Ausschilderung sucht man vergeblich. Es lohnt sich aber, danach zu suchen. Verborgen durch mit Fels durchsetzte Hügel führen Steintreppen zu dem Wasserfall, der sich aus etwas 20 m Höhe in die Tiefe stürzt. Außer seinem Rauschen und Tosen und dem Zwitschern unzähliger Vögel ist hier kaum etwas zu hören. Wer mag, kann im kristallklaren Wasser sogar ein Bad nehmen.

Aktivurlaub im Landesinneren

Wer die unendlich scheinende Weite Uruguays nicht erlebt hat, hat einen wichtigen Teil des Landes verpasst. Denn genau dieser Weite verdankt Uruguay, das nie große Gold- oder Silbervorkommen hatte, seinen Reichtum. Pferdehaltung, Landwirtschaft und Viehwirtschaft fanden und finden hier in anderen Dimensionen statt, als wie wir sie kennen. In der Regel verfügten früher die Besitzer über Tausende Hektar des fruchtbaren Landes und verdienten sich damit sehr großen Wohlstand. Bis heute erzählen die prächtigen Anwesen von einer goldenen Zeit. Erst der Verfall der Weltmarktpreise für Landwirtschaftsprodukte, etwa Mitte des 19. Jahrhunderts, wurde diese Einnahmequelle doch wesentlich geringer. Gegen Ende des letzten Jahrhunderts entstand, oft aus finanzieller Notwendigkeit, ein für das Landesinnere neuer Wirtschaftszweig: Der Turismo Rura.

Diese Art Tourismus ist noch ein echtes Abenteuer. Sie wohnen auf den alten Landgütern und erleben authentische Gaucho-Romantik mit Pferden, kreolischer Küche, unendlicher Landschaft und einem fantastischen Sternenhimmel in der Nacht. Um einmal so wie die Gauchos zu leben, kommen inzwischen Reisende aus der ganzen Welt hierher. Und jeder kann das passende Angebot für sich finden, von der einfachen, schlichten Unterkunft bis zur luxuriösen Unterbringung.

Es wird alles geboten, was Sie sich von einem Aktivurlaub erträumen: Tierbeobachtungen, Ausritte, Wanderungen, Angeln, diverse Sportmöglichkeiten und wer mag, kann auf manchen Estancias auch bei der Arbeit helfen. Es ist übrigens möglich, eine Rundreise zu buchen und auf verschiedenen Landsitzen einige Tage zu verbringen.

Übrigens: Uruguay hat nur rund 3,45 Millionen Einwohner, jedoch 12 Millionen Rinder. Damit Sie eine Vorstellung von der enormen Weite des Landes bekommen: Angeblich hat jedes Rind eine Fläche von etwa zwei Fußballfeldern für sich zum Grasen.