Der Nationalpark Torres del Paine: Ein einzigartiges Naturparadies

Der Nationalpark Torres del Paine erstreckt sich über eine Fläche von 2420 km² im Süden Chiles. Er grenzt im Norden an Argentinien, wo sich direkt der argentinische Nationalpark Los Glaciares anschließt. Als ein Teil Patagoniens zählt der Torres del Paine nicht nur zu den beliebtesten südamerikanischen Reisezielen für Wanderer, Bergsteiger und Naturfreunde, sondern ist auch eine der letzten ursprünglichen Regionen dieser Größe weltweit.

Nationalpark Torres del Paine

Nationalpark Torres del Paine

Torres del Paine heißt übersetzt „Türme des blauen Himmels“. Diesen Namen verdankt der Nationalpark seinen Wahrzeichen: drei schlanken, spitzen Granitbergen, die eine Höhe von 2600 bis 2850 Metern erreichen. Der höchste Berg des Parks ist der 3248 Meter hohe Cerro Paine Grande. Die Landschaft wird aber nicht nur durch ihre Gebirge geprägt, typisch sind auch die grauen Flüsse, Gletscher und Seen mit glasklarem, strahlend blauem Wasser.

Die Anreise zum Torres del Paine

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in den Nationalpark zu gelangen, je nachdem, von wo aus Sie Ihre Reise starten:

  • Die meisten europäischen Touristen kommen zuerst einmal in der Hauptstadt an. Von Europa aus erreichen Sie die Hauptstädte Argentiniens oder Chiles mit einem oder mehreren Zwischenstopps zum Beispiel mit Air France oder Iberia.
  • Der International Airport von El Calafate wird mit nur einem Stopp auch ab Madrid oder Paris oder mit zwei Stopps ab London, Malaga und Sevilla angeflogen. Je nachdem, wie Ihre Ferienpläne in Chile oder Argentinien aussehen, könnte dies eine gute Alternative sein.
  • Der dem Park am nächsten gelegene Flughafen ist der von Puero Natales, erreichbar auf Inlandflügen. Zwischen Puerto Natales und dem Nationalpark verkehren zwischen Oktober und April Busse, die Fahrtzeit beträgt gut eine Stunde, außerdem bringen Shuttlebusse die Touristen zum Ausgangspunkt ihrer Wanderung.

Für die Reise zum Nationalpark Torres del Paine gibt es aber noch verschiedene andere Möglichkeiten. Sollten Sie mehrere Wochen oder Monate Zeit haben, dann bietet es sich an, die beiden südamerikanischen Länder mit einem Mietwagen zu erkunden und bis zum Torres del Paine auf eigene Faust zu fahren. Den Mietwagen können Sie am Flughafen in Empfang nehmen. Abenteuerlustige Touristen könnten auch den Bus nehmen und auf den sehr langen Strecken Land und Leute aus einem ganz anderen Blickwinkel kennenlernen. Zudem sind Busreisen in Chile günstig und werden deshalb vor allem von Backpackern bevorzugt.

Am besten planen Sie die Anreise zum Torres del Paine bereits von zu Hause und überlassen nichts dem Zufall.

Die Sehenswürdigkeiten im Naturpark Torres del Paine

Im Torres del Paine ist Wandern angesagt: ganz verschiedene Strecken, von gemütlichen, mehrstündigen Wanderungen bis hin zur mehrtägigen Trekkingtour ist alles möglich. Das einzigartige Wanderparadies kann auf eigene Faust oder in geführten Trekkingausflügen erkundet werden. Alle Sehenswürdigkeiten sind von der Natur und nicht von Menschenhand gemacht, Flora und Fauna lassen die Herzen der Naturfreunde höherschlagen. Im Erratic Rock Hotel gibt es täglich eine sehr empfehlenswerte Infoveranstaltung, die Sie mit wertvollen Trekkingtipps versorgt.

Landschaft

Neben den drei bereits erwähnten Granitbergen, welchen der Park seinen Namen verdankt, gibt es noch reichlich andere Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise:

  • Silla del Diabolo – ein Felsen, der zur Milodón-Höhle gehört und die Form eines Sessels hat.
  • Besagte Höhle, die Cueva del Milodón ist 200 Meter lang. Sie beeindruckt vor allem mit ihrer Größe.
  • Der Lago Sarmiento ist ein Bergsee, der dank seiner unbeschreiblich schönen blauen Farbe einen tollen Kontrast zu Felsen und Bergen bildet.
  • Der Salto Grande ist wegen seiner riesigen Wassermassen der beeindruckendste Wasserfall des Parks.
Drei Granitfelsen, die Namensgeber vom Nationalpark Torres del Paine

Drei Granitfelsen, die Namensgeber vom Nationalpark Torres del Paine

Flora

Neben vergletscherten Bereichen prägen viele Seen, hohe Berge sowie Tundra und riesige Wälder das Landschaftsbild. Hier wachsen Lenga-Bäume, Olivillo-Bäume und Zypressen und jede Menge Blumen, allen voran unzählige Orchideen, lassen die Herzen der Wanderer höherschlagen.

Fauna

Die Lieblinge der Naturparkbesucher sind die Guanakos, das ist die Wildform der Lamas. Die neugierigen Vierbeiner bilden vor der traumhaften Kulisse der Parklandschaft ein beliebtes Fotomotiv und suchen schon auch mal die Nähe der Wanderer. Die kleinen Andenkamele sind friedliebend, nur wenn sie sich bedrängt fühlen, setzen sie sich durch Spucken zur Wehr. Andere Säugetiere, wie beispielsweise der Gabelhirsch, sind scheuer und seltener zu sehen. Bestimmt werden Sie dem Laufvogel Darwin-Nandus begegnen und können neben vielen kleineren Vogelarten auch die eindrucksvollen Andenkondore beobachten.

Guanaco im Nationalpark

Guanaco im Nationalpark

Übernachtungen und Verpflegung

Wer mehrere Tage im Naturpark bleiben möchte, wählt seine Unterkunft aus dem guten Angebot an Hostels (Refugios), Hütten (Cabañas) oder Hotels. Da die Nachfrage groß ist, empfehlen wir Ihnen, bereits vor der Anreise zu reservieren. Einige Unterkünfte sind bereits Monate im Voraus ausgebucht. Beliebt sind auch die Zeltplätze und wer sich spontan fürs Zelten entscheidet, kann die benötigte Ausrüstung in Puerto Natales mieten. Übernachtungen, auch im Zelt, werden meist mit verpflichtender Verpflegung angeboten.

Einkaufsmöglichkeiten gibt es im Park, abgesehen von nur in der Hochsaison geöffneten und überteuerten Kiosks, keine, weshalb Sie für Wandertouren unbedingt ausreichend Proviant einpacken sollten.

Campingplatz Torres del Paine

Campingplatz Torres del Paine

Klima, Öffnungszeiten und mehr – was Sie sonst noch über den Nationalpark Torres del Paine wissen sollten

Der Nationalpark Torres del Paine ist das ganze Jahr über geöffnet. Allerdings sind während des Winters die meisten Wanderwege gesperrt und viele Unterkünfte haben geschlossen. Mit der passenden Ausrüstung kann es aber sehr reizvoll sein, die märchenhafte Winterlandschaft Patagoniens zu erleben. Während der Hauptsaison im Sommer, also von Dezember bis März, ist der Park sehr überlaufen, zumal im Februar in Südamerika Sommerferien sind. Dagegen hält sich die Besucherzahl im südamerikanischen Frühling zwischen Ende September bis in Anfang Dezember im Rahmen. Dann blühen die Wildblumen und verzaubern die Besucher mit ihrer Farbenpracht und ihrem Duft. Zwischen März und Juni taucht der Herbst die Landschaft in wundervolle Rot- und Gelbtöne, die Luft ist herrlich klar und es kommen nur noch wenige Menschen in den Naturpark. Jetzt ist die ideale Besuchszeit für alle, die Ruhe und Einsamkeit genießen möchten. Die Eintrittspreise sind saisonabhängig und betragen in der Hauptsaison ca. 29 Euro und in der Nebensaison ca. 15 Euro.

Jeder Besucher wird beim Eintritt über Verhaltensregeln belehrt, die unbedingt einzuhalten sind! Vor allem ist offenes Feuer strikt verboten und zieht bei Missachtung dieser Vorschrift drastische Strafen nach sich. Immer wieder kommt es zu schweren Waldbränden, zuletzt 2012, weil Touristen unsachgemäß mit Feuer umgehen.