Bunt, bunter, Quito: So wird Karneval in Ecuadors Hauptstadt gefeiert
Der südamerikanische Karneval wird nicht nur in Rio de Janeiro ausgelassen gefeiert, auch die höchstgelegenste Hauptstadt der Welt begeistert mit ihren farbenfrohen und originellen Paraden Einheimische und Besucher aus der ganzen Welt. Offiziell wird der Karneval in der Zeit vom 26. bis 28. Februar gefeiert – allesamt nationale Feiertage in Ecuador. Die Karnevalsstimmung breitet sich aber schon ab dem 25. Februar landesweit aus und die ganze darauffolgende Woche sind pure Lebensfreude und Ausgelassenheit überall zu spüren.
In Quito wird der Karneval überwiegend unter freiem Himmel gefeiert: Die Straßen und Plätze der Stadtviertel verwandeln sich in eine große Open-Air-Bühne mit zahlreichen farbenfrohen Festlichkeiten und kulturellen Veranstaltungen. Touristen haben dieser Tage die Möglichkeit, eines der lebhaftesten Festivals des Kontinents aus nächster Nähe mitzuerleben.
Während hierzulande möglichst originelle Kostüme und das beliebte „Kamelle werfen“ im Vordergrund der Feierlichkeiten stehen, geht der traditionelle Karneval in Quito weiß, nass und klebrig zu: Mehl- und Wasserballonschlachten sowie das Versprühen von buntem Schaum dominieren das Stadtbild in diesen Tagen. Wie auch viele andere Traditionen des Landes geht der Karneval in Ecuador auf vorchristliche Wurzeln und ein Fest der indigenen Bevölkerung zurück, bei dem die bösen Geister aus den Maisfeldern vertrieben wurden. Wasser und besonders Maismehl spielten hier eine große Rolle und dieser Brauch hat sich bis heute erhalten. Einheimische verkleiden sich heute vor allem mit Kostümen und Masken, die politische Persönlichkeiten und populäre Berufe wie Schuster, Friseur und Bäcker karikieren. Besonders sehenswert sind die großen Karnevalsumzüge, die sich langsam durch die Plätze und Straßen bis zum Plaza Grande in Quito ziehen. Besucher erleben hier hautnah traditionelle Tänze, Folkloremusik und Köstlichkeiten aus Ecuador. Bei dem Spektakel darf auch die Wahl einer Schönheitskönigin nicht fehlen.
In Amaguaña, einer südlich von Quito gelegenen Gemeinde, existiert bereits seit den 1960er Jahren eine besonders ausgeprägte Karnevalskultur: Die Feierlichkeiten hier gehören nicht nur zu den meist besuchten, sondern auch zu den besten im ganzen Land. Hier gibt es jährlich ein besonders buntes Unterhaltungsprogramm mit geschmückten Wagen, schillernden Kostümen, viel Musik und Mehl.